Gerstensäcke feiern ihr "Superjubiläum"

Nach drei Jahren jetzt auf dem närrischen Startblock

Gottmadingen. Feiern können sie wie die Weltmeister. Und so soll auch der 150. Geburtstag der Gerstensackzunft Gottmadingen ein Superfest werden. Und obwohl die Zunft mit ihren 164 Mitgliedern eher zu den kleineren zählt, kann sie das mit Unterstützung ganz vieler Vereine traditionell gut. "Unsere Stärke ist unser Zusammenhalt im Ort" betonten nun Zunftmeister John Weber und Marketingchef Markus Rohmer stellvertretend für die über 40 Kräfte im Organisationskomitee, das in acht Arbeitsgruppen dieses Jubiläum bereits seit drei Jahren vorbereitet - bis ins kleinste Detail.

Denn die Dimensionen, in denen in Gottmadingen zur Fastnacht gedacht werden, sind beachtlich. Zum großen Nachtumzug, der am 26. Januar ab 19 Uhr durchs Dorf startet, werden in rund 40 Gruppen 2.000 Teilnehmer erwartet, und etwa 10.000 Zuschauer. Für den Festumzug am Sonntag, 28. Januar, ab 13.30 Uhr, werden 5.000 Teilnehmer auf der Straße sein und bei gutem Wetter bis zu 25.000 Zuschauer erwartet. Für die gibt es ein Riesen-Festzelt mit einem Fassungsvermögen von 3.000 Gästen auf dem "Alten Handballplatz" bei der Fahr-Kantine, für das die Zunft - mit Unterstützung des Tiefbauers Rohr - sogar einen extra Wasser- und Abwasseranschluss legen ließ.

Auf der Umzugsstrecke wurde ein durchdachtes System an Straßenwirtschaften geplant, das die Plätze zum Treffpunkt machen soll, auch über die Umzugszeiten hinaus, wie Weber und Rohmer erläuterten. "Wir sind hier der Gemeinde wie auch dem Landratsamt dankbar", die hier vieles möglich gemacht hätten, denn das Regelwerk zur Sicherheit an diesen drei Tagen umfasse alleine rund 80 Seiten. Dankbar ist man auch der SBB Deutschland gegenüber, die für das Narrentreffen erhebliche Zusatzkapazitäten biete, damit die Gäste umweltfreundlich und ohne Parkplatzsorgen hier ins Narrennest Gottmadingen kommen können, denn für den ruhenden Verkehr werden zwar alle Register gezogen, Grenzen gibt es da aber natürlich.

Anders als bei üblichen Narrentreffen können die Gerstensäcke am Jubiläumssamstag mit einer Partynacht aufwarten, an die keine geringere Band als die "Dorfrocker" das Zelt aufmischen soll, wie einst den "Bierkönig" auf Mallorca. "Schon deswegen mussten wir noch mitten während der Corona-Lockdowns mit den Planungen voll beginnen, im guten Glauben, dass das bis dahin wieder vorbei ist", sagt John Weber.

Aber nun steigt die Vorfreude und die Helfer stehen Gewehr bei Fuß, die auch in dieser Woche die Weihnachtsbeleuchtung im Ort durch die Narrenbändel ersetzen wollen und das große Zelt aufstellen werde, das allen zeigt, was nun kommt. Denn die Vorleistungen für dieses Jubiläumstreffen waren gewaltig. "Bis wir hier den ersten Euro wieder einnehmen, haben wir doch einen höheren sechsstelligen Betrag schon investieren müssen in die ganze Vorbereitung", sagen die beiden im Mediengespräch in der Narrenstube des Vereins, die das "Headquarter" der ganzen Vorbereitung gewesen ist. "Und danach haben wir ja noch unsere normale Fasnet mit vollem Programm."