Vortrag zur »Experimentellen« beim FöKuHei
Mit künstlerischen Mitteln frei gestaltet
Gottmadingen. Das wichtigste Event im Terminkalender des Förderkreises für Kultur- und Heimatgeschichte e.V. (FöKuHei) ist die zwanzigste Experimentelle im dreißigsten Jubiläumsjahr. Titus Koch, der Künstler Axel Heil und der Förderkreis riefen damals im Jahr 1988 die Veranstaltung ins Leben, um Jungartisten ein Forum, sowie ein Sprungbrett für die Zukunft zu bieten. Heute ist die alle zwei Jahre stattfindende Veranstaltung in der Kunstszene sehr beliebt. »In der Zwischenzeit beteiligen sich an der Experimentellen sechs Städte im In- und Ausland«, sagte der zweite Vorstand des Förderkreises Titus Koch im Rahmen der Mitgliederversammlung des FöKuHei. In Randegg beginnt das Event am 6. Juli und steht unter der Schirmherrschaft von Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer. Auf den Besucher wartet ein vielversprechendes Kunstprogramm mit vielen Highlights.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Versammlung war der Kassenbericht. Da zurückliegenden Veranstaltungen etwas teurer ausgefallen sind, verbuchte Kassier Volker Rauwolf einen passablen Minusbetrag. Dennoch hat der Verein einen soliden finanziellen Grundstock für die Veranstaltungen im kommenden Jahr. Vorstand und Kassier wurden von der Versammlung einstimmig entlastet.
Im Anschluss an die Mitgliederversammlung betrachtete Dr. Albert Kümmel-Schnur die Experimentelle mit seinem Vortrag »Die Kunst der Beobachtung, experimentelle Experimente« aus der Sicht des Kunst-, Medien- und Literaturwissenschaftlers. Der gebürtige Westfale lehrte an der Uni Konstanz und an internationalen Universitäten. Zunächst definierte Kümmel-Schnur die verbalen und sinnbildliche Synonyme, sowie den Unterschied vom Experiment zu experimentell und fuhr fort: »Ein Experiment ist ein wissenschaftlicher Versuch, durch den man etwas entdecken und beweisen will. Dagegen bezeichnet das Adjektiv »experimentell« Kunst, Literatur, Musik, die mit besonders ungewöhnlichen, fremd wirkenden, künstlerischen Mitteln frei gestaltet werden«. Sein weiteres Augenmerk galt der Auffassung und der Vielfalt der Kunst und der Kunstschaffenden. Der Referent betonte: »Zweck der Kunst ist es gesehen und wahrgenommen zu werden. Die zurückliegenden Experimentellen haben gezeigt, dass es sich bei dem Event längst nicht mehr um Experimente handelt. Im Gegenteil, die Veranstaltungen haben Erfolg, sie funktionieren und werden kontinuierlich umfangreicher und größer.«
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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