Infoveranstaltung der Gruppe »Weitblick für Gottmadingen«
Menschenkette gegen Gewerbegebiet
Gottmadingen. Kurz bevor die Alternativflächen für das geplante Gewerbegebiet in Gottmadingen im Gemeinderat diskutiert werden, trafen sich knappe 100 Bürger auf Einladung der Bürgergruppe »Weitblick für Gottmadingen« zu einer Protestaktion gegen eine Flächennutzungsplanänderung im Südosten von Gottmadingen.
Anwohner Lothar Teuber betonte in seinem Statement, dass der Gemeinderat vor sieben Jahren noch erklärt hätte »Der Südosten von Gottmadingen soll durch den Erhalt eines hochwertigen Landschaftsraums aufgewertet werden.« Nun stehe die Fläche, die von vielen Bürgern als Naherholungsgebiet genutzt werde, plötzlich zur Diskussion für die Einrichtung eines Gewerbegebiets. »Das werden wir auf keinen Fall akzeptieren! Und wenn wir uns dafür in einer Sitzblockade an die Maispflanzen anketten müssen,« so Teuber.
Biogärtner Stefan Zahn aus Randegg erklärte in seinem Statement, dass die guten landwirtschaftlichen Flächen unbedingt erhalten werden müssen um die regionale Versorgung zu sichern. Dass Wohnraum, Arbeit und Regeneration in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen müssen, erklärte Anwohner Michael Wieland den über 90 anwesenden Gottmadingern.
Als einziger Vertreter des Gemeinderats war Bernhard Gassner (SPD) anwesend. Im Gespräch mit dem WOCHENBLATT erklärte er, dass sich die SPD-Fraktion auch mit angeregt habe die Alternativflächen nochmals genau zu prüfen. Er sieht jedoch, dass die Gewerbeflächen in Gottmadingen knapp werden und deshalb neue Flächen nötig sind schließlich seien Gewerbesteuereinnahmen extrem wichtig für eine Gemeinde, nicht zuletzt auch um Projekte wie den Neubau einer Schule stemmen zu können.
Trotzdem hält es Bernhard Gassner für unabdingbar mit den Bürgern in eine Grundsatzdiskussion zur Frage wo sich Gottmadingen in Zukunft hin entwickeln soll einzusteigen. Andreas Klett von der Bürgergruppe »Weitblick für Gottmadingen« ist hingegen der Überzeugung, dass die Entscheidung notfalls gegen ein neues Gewerbegebiet ausfallen müsse, wenn es keine geeigneten Fächen gebe. Er rief die Anwesenden dazu auf, am Dienstag zur Gemeinderatssizung zu kommen, wenn über die Alternativen diskutiert werden soll.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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