Gottmadingen beteiligt am Tag der Demokratie
Luftballons für die Demokratie
Gottmadingen. Fünf vor zwölf zeigte die Uhr auf dem Türmchen der Gottmadinger Hebelschule an, als am Samstag rund sechzig heliumgefüllte Ballons in den strahlend blauen Himmel stiegen. Die bunten Ballons, die sich am Samstag von Gottmadingen aus auf den Weg gemacht haben, sollen ein Zeichen setzen. Sie sollen alle daran erinnern wie wichtig unsere Demokratie ist. Dazu war ein Kärtchen angehängt auf dem alle, die sich beteiligen wollten jeweils eine persönliche Botschaft notieren konnten, um auszudrücken welche Bedeutung die Demokratie für sie hat.
Eingeladen zu dieser bunten Aktion, an der sich viele Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg beteiligten, hatte das Demokratiezentrum Baden-Württemberg anlässlich des Internationalen Tages der Demokratie, der seit 2007 jedes Jahr am 15. September begangen wird.
Die Aktion in Gottmadingen wurde federführend von der Jugendpflegerin der Gemeinde, Yvonne Eisele organisiert. Gemeinsam mit rund 15 ehrenamtlichen Helfern hat sie auch das Rahmenprogramm auf die Beine gestellt. In den Augen von Yvonne Eisele ist es besonders wichtig den Jugendlichen zu vermitteln wie wichtig und wertvoll es ist, in einer Demokratie zu leben.
»In den letzten Jahren sind ja viele Menschen zu uns gekommen, die anderes erlebt haben, die wissen, wie es ist nicht in demokratischen Verhältnissen zu leben. Da wäre es wünschenswert, dass uns angesichts dieser Erfahrungen wieder bewusster wird, wie wichtig die Demokratie ist«, betonte Eisele im Gespräch mit dem WOCHENBLATT.
Jörg Sieg von der Bürgerhilfe in Gottmadingen ging in seiner Ansprache auf die historische Dimension der Demokratie ein. Er betonte, dass es in der Demokratie nicht um Machtausübung geht, sondern um sachliche Entscheidungen, die das Gemeinwohl betreffen. Sieg stellte zudem den Bezug zwischen dem vielfältigen ehrenamtlichen Engagement, dem sich zahlreiche Bürger in ihrer Freizeit widmen her. Er betonte wie wichtig es wäre dieses ehrenamtliche Engagement in eine Politische Dimension zu rücken, damit der Staat nicht den »Funktionsträgern« überlassen bleibt, sondern durch die Mitwirkung der breiten Masse zu einer direkten Demokratie wird. An dieser Stelle verwies er auf das Vorbild der benachbarten Schweiz. Natürlich sei hierbei ein hoher Bildungsstand unabdingbar. »Bildung und Demokratie sind quasi Zwillinge«, so Sieg.
Auch Gottmadingens Bürgermeister Dr. Michael Klinger zeigte zusammen mit einigen Mitgliedern des Gemeinderats Flagge für die Demokratie. Er betonte, dass diese Form der Entscheidungsfindung auf jeder Ebene das beste Mittel ist um Probleme zu lösen. »Die Demokratie lebt davon, dass die Leute sich beteiligen«, so Klinger. Eine besonders gute Möglichkeit diese Beteiligung in die Praxis umzusetzen gebe es wieder bei den Kommunalwahlen im kommenden Jahr, kündigte der Rathauschef an. »Entweder als Kandidatin oder Kandidat oder einfach dadurch, dass sie wählen gehen«.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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