MV Gottmadingen zum 175. Geburtstag
Jubiläumskonzert dank geliehenem Dirigenten-Genie im "neuen Saal"

Am letzten Samstag präsentierte der Musikverein Gottmadingen im Foyer der neuen Eichendorff-Realschule sein Jubiläumskonzert. An die 200 Besucher hörten ein Feuerwerk mit dem Besten aus 175 Jahre Blasmusik. Und das mit Kuno Rauch aus Radolfzell als kurzfristig engagierten Gastdirigenten. | Foto: Achim Holzmann
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  • Am letzten Samstag präsentierte der Musikverein Gottmadingen im Foyer der neuen Eichendorff-Realschule sein Jubiläumskonzert. An die 200 Besucher hörten ein Feuerwerk mit dem Besten aus 175 Jahre Blasmusik. Und das mit Kuno Rauch aus Radolfzell als kurzfristig engagierten Gastdirigenten.
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Gottmadingen. Am letzten Samstag präsentierte der Musikverein Gottmadingen im Foyer der neuen Eichendorff-Realschule sein Jubiläumskonzert. Zu hören gab es das Beste aus 175 Jahren Blasmusik. Musik, die die Vereinsgeschichte widerspiegelte und die Freude am Musizieren verbreitete. Durchs Programm führte Peter Gassner und Präsident Thomas Conrady führte zum Thema ein.

Zunächst stand das Jubiläumskonzert unter einem ungünstigen Stern und war sogar kurzzeitig in Frage gestellt. Dirigent MarkusAugenstein, der das Jubiläumskonzert mit seinen Aktiven wochenlang vorbereitete, war kurzfristig erkrankt. Er selbst konnte nicht am Dirigentenpult stehen. Kurzfristig übernahm die musikalische Leitung Kuno Rauch, der Dirigent der Stadtkapelle aus Radolfzell. Es war mehr als erstaunlich, wie es dem erfahrenen Dirigenten gelang, mit nur einer einzigen Verständnisprobe die musikalische Symbiose zu den Musikern herzustellen. Dazu sagte er: „Das Jubiläumskonzert war ganz hervorragend vorbereitet.“ Ebenfalls sprang an der Posaune Christian Gommel kurzfristig für den erkrankten Albert Ruh ein. Somit entwickelte sich das Konzertabenteuer am Ende zu einem musikalischen Feuerwerk und war ein voller Erfolg.

Der Musikverein eröffnete mit dem japanischen „Grand March“ und weckte mit „Slavonic Dance Op. 46 No. 8“ einige klassische Ohrwürmer aus dem Dornröschenschlaf. Das Werk des Komponisten Antonin Dvorak wurde vom Musikverein erstmals in den 90er Jahren unter Dirigent Stefan Bretz aufgeführt. Danach gab es eine Sammlung mit Filmmusik aus Charly-Chaplin-Streifen („Charly Chaplin Selections“). Die Intonation mit seufzendem Oboen-Solo, der Percussion mit Wooden Blocks, verträumten Saxophonsolos, Trompetenforzandos und quirlenden Querflöten vermittelte den Eindruck, man befindet sich mitten in einem Film der Ikone mit dem Zweifingerschnurrbart, der übergroßen Hose, zu engen Jacke, mit Bambusstock und einer viel zu kleinen Melone. Mit „New Baroque Jazz Suite“ ging es in die Pause. Das einfühlsame Trompetensolo spielte Dieter Faller.

Vom Ohrwurm bis zur Orchester-Suite

Im zweiten Konzertteil lud der Musikverein zu einem musikalischen Spaziergang durch Stockholm („Stockholm Waterfestival“) ein und das von Armin Rudolfs (Es-Saxophon) interpretierte Leitthema zum „Walzer Nr. 2“ aus Dmitri Schostakowitschs Jazz Suite war ganz besondere Musik in den Ohren der Konzertbesucher. Danach rief das Solo-Intro des Waldhornsatzes in den indischen Urwald. Mit „Jungle Book“ gab es die lustigsten sentimentalen und dramatischen Erlebnisse von Mogli und Balu im Dschungelbuch. Der Musikverein Gottmadingen beendete sein Jubiläumskonzert mit einer Sammlung der größten Welterfolge von Frank Sinatra („Sinatra in Concert“). Als Zugabe gab es „Alte Kameraden“. Den weltbekannten Militärmarsch widmete der Musikverein seinen langjährigen Musikkollegen im Orchester. Mit der zweiten Zugabe erklang Leroy Andersons bekanntestes Trompetensolo: „Bugler‘s Holiday“, ein Trompetenfeuerwerk für Adrenalin-Junkies. Beim „Allegro vivo im 2/4 Takt“ glänzte das gesamte Cornet-Register mit einem frisch gestochenen Trompetensound.

Autor:

Achim Holzmann aus Singen

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