Weiter Photovoltaik in Betrieb genommen
Jetzt produziert jedes Dach der Ottilienquelle Strom
Randegg. Mächtig investiert in Photovoltaik hat die Randegger Ottilienquelle in einer zweiten Stufe über den Sommer. "Als wir unsere Wassertanks umgebaut haben, machten wir Drohnenaufnahmen von den Gebäuden und haben dabei entdeckt, dass wird trotz der im Jahr bereits erweiterten Solaranlage doch noch einigen Platz auf unseren Dächern haben", sagte Clemens Fleischmann im Rahmen eines Pressetermins.
Die Kontaktaufnahme mit dem Unternehmen Solarcomplex, das die Ottilienquelle schon seit vielen Jahren begleitet und das durch den Mineralbrunnen in 2006 auch wichtiger Ankerkunde für das Randegger Nahwärmenetz war, welches nun nochmals erweitert wird neben der Glasfasererschließung auf dann 190 Haushalte, ergab schnell den Plan, hier nicht nur alle noch zur Verfügung stehenden Dächern zu nutzen, sondern auch noch an den hohen Wänden vertikale Module anzubringen. Jetzt sind weitere 388 KM Leistung hier installiert und rechnerisch produziert die Ottilienquelle nun doppelt so viel Strom, wie sie für ihren Betrieb braucht, informierte Bene Müller von Solarcomplex beim Pressegespräch. Er sieht die Anstrengungen der Familie Fleischmann auch als klares Leuchtturmprojekt. Denn wenn er zum Beispiel Luftbilder vom Singener Industriegebiet anschaue, sehe er da ein gewaltiges Potenzial für mehr Sonnenstrom, das auch dabei helfen könnte, eine Energiewende ohne viele weitere Eingriffe in die Landschaft vollziehen zu können.
Schon mit dem letzten Ausbau der Photovoltaik auf rund 300 KhH Peak in 2015 habe man den Status erreicht, rechnerisch so viel Strom zu produzieren, wie die Anlagen verbrauchen für den Betrieb. Mit der nun erreichten Erweiterung um 338 KwH Peak mit allen Dächern und Teilen der Wände produziere man hier nun 2,3 mal so viel Strom, wie die Anlagen verbrauchen. Allerdings könne man hier aufgrund der Produktionszeiten nur einen Teil des Stroms selbst direkt verbrauchen und der größere Teil werde vom Stromnetz aufgenommen, sagte Clemens Fleischmann. Man fange hier sehr früh mit Abfüllen an und sei im Normalbetrieb am Nachmittag fertig. Und am Wochenende stehen die Anlagen ja auch, der ganze interne Verkehr mit den Gabelstaplern läuft in der Ottilienquelle bereits elektrisch und vom Dach geladen. Um bei den LKW für die Lieferungen umstellen zu können, sei die Technologie noch nicht ganz soweit, meint Clemens Fleischmann.
Ihre Energiewende hatte die Ottilienquelle bereits mit dem Bau der neuen Produktionsanlage in 2004 begonnen. Der Strom wurde damals aus dem Aachkraftwerk in Singen von solarcomplex bereits bezogen. Im Rahmen des Baus des Randegger Nahwärmetzes, dessen Zentrale im Hof der Ottilienquelle steht, wurde in zwei Schritten die Heizung für die riesigen Spülmaschinen zunächst auf Holzpellets, in 2009 dann auf Hackschnitzel umgestellt: 140 Tonnen Holz ersetzen seither rund 70.000 Liter Heizöl. Zusätzlich wurde 2018 eine 2.400 Quadratmeter große Solarthermieanlage in Betrieb genommen, um auch am Holz im Sommer sparen zu können. Für das Unternehmen seien dies Investitionen in die Umwelt und für die nachfolgenden Generationen, unterstrich Clemens Fleischmann. Bene Müller würde sich - angesichts der immer mehr spürbaren Folgen des Klimawandels - mehr Unternehmen wünschen, sie diesem Beispiel folgten: "Jedes Jahr, in dem sich nichts tut, wird uns da auf die Füße fallen."
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare