Nachbarschaftshilfe soll im Januar 2019 starten - Bedarf wächst
Helfen mit Herz und Hand
Gottmadingen. Sie betreten Neuland, sind hochmotiviert und werden getragen von dem Wunsch, mit »Herz und Hand« zu helfen, wo Not am Mann ist: Die Initiatoren der geplanten Nachbarschaftshilfe für Gottmadingen und seinen Teilorten Ebringen, Randegg und Bietingen.
»Ab 1. Januar 2019 wollen wir starten«, kündigte Herbert Buchholz vom Sozialkreis an und ist sich über die Größe der Herausforderung durchaus bewusst. Denn es gilt bürokratische Hürden zu überwinden, Netzwerke zu bilden, Helfer zu finden und sie auch zu schulen. Doch bekanntlich wächst man an den Aufgaben, deshalb bleibt Buchholz gelassen und zuversichtlich: »Am Anfang wird es harzen, aber wir werden sehen, wie es geht«, so der ehemalige Gemeinderat.
Er und seine Mitstreiter bilden den harten Kern des Organisationsteams der künftigen Nachbarschaftshilfe, das sich zusammen setzt aus Robert Stengele, Vorsitzender des Krankenpflegevereins, Ulrike Konrad von der Sprachschule »Sprachen plus« und Heike Stihl, die ab Januar Montag morgens und Mittwoch nachmittags im Büro der zentral gelegenen, barrierefrei zugänglichen Sprachschule Ansprechpartnerin sein wird.
Die Hauptaufgabe sieht das engagierte Quartett nun in der Abstimmung von jenen, die Hilfe und Unterstützung brauchen und den Angeboten, die die ehrenamtlichen Helfer leisten können. Ein weites Feld, das von der Begleitung zum Arzt, zu Behörden und zum Einkaufen über Fahrten innerhalb der Gemeinde und Spaziergängen bis zu Hilfe im Garten, beim Hausputz, Kochen Winterdienst und der Entlastung pflegender Angehörigen reicht. Dafür werden Helfer gesucht, die über einen Pauschale bezahlt werden. Die erste Resonanz bei der Vorstellung des Projekts am Jahresempfang in der Fahrkantine war gut, weiß Buchholz und hofft, dass sich noch weitere Mitstreiter melden werden.
Unterstützung holten sich die Initiatoren bereits in der Region, bei der Nachbarschaftshilfe auf der Höri und dem Sozialen Netzwerk in Aach. Auch diese beiden Vereine begannen bei Null, wagten den Sprung ins kalte Wasser und sind heute mit ihrem umfangreichen Angebot aus dem Gemeindeleben nicht mehr wegzudenken.
Auch Bürgermeister Dr. Michael Klinger sieht die Notwendigkeit der Nachbarschaftshilfe im Ort. Denn die Sozialstation der Cura Caritas kann all die Aufgaben kaum mehr abdecken und ist mit der Pflege von alten und kranken Bürgern in unterschiedlicher Intensität äußerst beansprucht. »Da entsteht eine Lücke, die die Nachbarschaftshilfe gut füllen kann«, hofft Klinger, der die Nachbarschaftshilfe nicht als reinen Dienstleister sieht sondern gerade das menschliche Miteinander als wichtig betrachtet. Erst kürzlich trafen sich Bürgermeister, soziale Verbände und Organisationen aus den Gemeinden Gottmadingen, Hilzingen, Gailingen und Büsingen zu einem Workshop, der dieses Thema aufgriff, dessen Bedeutung angesichts der demographischen Entwicklung weiter wachsen wird.
Ein finanzieller Grundstock für die Einrichtung der Nachbarschaftshilfe ist bereits gelegt: Dank einer Spende des Krankenpflegevereins über 6.000 Euro ist die Anschubfinanzierung gesichert. Nun gilt es, weitere ehrenamtliche Helfer zu finden, um sich dann an die Arbeit zu machen.
Interessenten können sich unter der Telefonnummer 07731-827268 oder per E-Mail an info(at)sozialkreis-gottmadingen.de melden.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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