Beschenkte wehren sich redlich beim Gottmadinger Narrenfrühschoffen
Gemeindepolier und ein Doppelgänger auf der Narrenbühne

Mäntig Frühschoppen | Foto: Der französische '"Doppelgänger" von Andreas Jung holte für ein Liedchen gar noch keine Ex-Kollegin aus dem Bundestag, Birgit Homburger mit auf die Bühne. swb-Bild: of
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Gottmadingen. Sollte es ein Hauch von Abschied sein – von der doch schon etwas betagten Eichendorffhalle, die ja schon bald ohne die Schule nebendran alleine stehen wird? Sie wird es wohl noch eine ganze Weile geben, vermutete der Moderator des närrischen Frühschoppen am Fasnetmäntig in Gottmadingen, Dr. Christoph Graf.

Die spezielle „Bescherung“ zum närrischen Frühschoppen begann dieses Jahr mit einer Präsentation der Randegger „Unkenbrenner “ durch Zunftmeister Guntram Brütsch, der seine Gemeinde als „Tal des Todes“ und politische Heckleuchte portraitierte, die zwar über die weltweit bekannte Ottilienquelle verfüge, aber keine Discounter mit Schweizer Einkaufstouristen, oder sonstige Infrastruktur habe. Die Geschichte vom Unkenbrenner sei kein „Fake“, klärte Brütsch auf, denn sie ist sogar im Schaffhauser Stadtarchiv archiviert. Und für die Gerstensäcke gab es mit Sicherheit das wohl wertvollste Geschenk dieses Frühschoppens mit einer Flasche „Randegger Goldwässerle“.

Die Poppelzunft mit Ali Knoblauch an der Delegationsspitze wurde mit dem „Singener Sicherheitsproblem“ konfrontiert und zur Unterstützung des einzigen Narrenpolizisten der Zunft gleich komplett als Security ausgestattet. Dass es in Gottmadingen freilich bei einem „Stall von Narrenpolizisten nicht besser wäre“, war der Konter Knoblauchs, der ein Sicherheitsproblem an diesem Morgen gleich ausgemacht hatte und den Promi-Tisch mit Sperrband einpferchen ließ. Schließlich sei der Polizeihubschrauber doch meistens in Gottmadingen an der Grenze im Einsatz.

Bürgermeister Dr. Michael Klinger, wurde von Dr. Christoph Graf zum neuen „Gemeindepolier“ ernannt, damit es endlich mal losgehe mit dem Bauen in der Gemeinde, nicht nur beim Schulneubau, sondern auch beim Bietinger Gewerbegebiet, wo die das große Bauschild schon seit drei Jahren stehe und bei seinem Haus „Ich bin der, wo alles kann“, schickte Klinger in den Saal zurück, der auf die ganzen Baustellen verwies, die es doch gebe. Und sogar das CANO könne man noch schneller bauen als die Singener. „Da müsste man den Bürgermeister mal auf seine Wahrnehmungsfähigkeit überprüfen lassen“, gab Christoph Graf als Einwurf zurück, der an die Baustelle im eigenen Haus Klingers erinnerte.

30 Jahre Bürgermeister wurden mit Hans-Peter Lehmann (29) und Benjamin Mors (1) auf die Bühne gebeten. Dabei könne der Erfahrene noch vom Jungen etwas lernen, meinte Dr. Graf, wenn man nur die Breitband- oder Ärzteversorgung betrachte. Lehmann hatte aber ganz anderes auf dem Herzen: denn er habe nicht nur fast 30 Jahre auf seinen ersten Soloauftritt hier beim Frühschoppen warten müssen, und jetzt habe auch noch sein dürrer Nachbar Alfred Mutter vor ihm den Alefanzorden bekommen.“ Ich mache vielleicht auch noch bald den Kessler“, deutete Lehmann an. Mors rechnete nach einer Einladung freilich nach, und dass die Einladung an den Dienstältesten und –jüngsten Bürgermeister wohl bei einem bierseligen Treffen geschrieben worden sein müsste: denn dienstälter seien sicher Alfred Mutter (Volkertshausen), Manfred Jüppner (Mühlingen) und Bernhard Volk (Osingen-Nenzingen), und dienstjünger seien ja auch die Bürgermeister Thomas Auer (Gailingen) und Patrick Kraus (Moos). Das hatte gesessen.

Marian Schreier war schon mehrfach trotz der jungen Jahre auf die Bühne gekommen, denn er habe doch schon eine ganze Reihe falscher Entscheidungen gefällt: als VfB Fan, als Schwaben in Baden, oder einem Oxfort-Studium mit dem Brexit als Folge, als SPD Mitglied in der schwarzen Hochburg Tengen. Damit das besser wurde er zu „Super-Marian“ dekoriert. Marian Schreier bekannte, dass er es zumindest geschafft habe, durch die Gründung einer einer Ärztehaus-Genossenschaft auch die CDU-Gemeinderäte als „Genossen“ begrüßen zu können.

„Üser Abgeordneter in Berlin“, Andreas Jung wurde gleich um ein ganzes Stück kürzer gemacht und mit einer „Gelben Weste“ ausgestattet, denn als Miterneuerer des Elysee-Vertrags solle er nun dafür sorgen, dass die Franzosen endlich ihre Regierung wieder verstehen. Doch Jung sei gar nicht da, sagte er, der als sein französischen Pendant auftrat, und der es tatsächlich schaffte, den Popplele-Narrenruf ins Französische zu transkribieren. Mann müsse unterscheiden, dass die Poppele ja nicht „fou“ seien, also „verrückt“, sondern einfach „vu Singe“. Ob das ein Unterschied wäre, erklärte Jung nicht. Für ein Liedchen über das Narrenbier holte er sogar noch seine Ex-Kollegin Birgit Homburgermit auf die Bühne.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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