Multi-Haptprobe der Feuerwehr Gottmadingen
Erster Abschied von der alten Drehleiter
Gottmadingen. Einen Multi-Einsatz führte die Gottmadinger Feuerwehr bei ihrer Jahreshauptprobe am Samstag, 28. September, auf dem Gelände des Bauhofs vor einer doch erfreulich großen Zuschauerzahl vor. Dabei galt es in einem ersten Einsatz eine verletzte Person nach einer Verpuffung zu bergen und an die Kräfte des Roten Kreuz zu weiteren Behandlung zu übergeben.
Das Szenario der Bergung setzte sich dann mit weiteren Rettungsaktionen fort, bei denen mehrere Menschen zwischen Baumaterialien auf dem Gelände des Bauhofs eingeklemmt waren, zum Teil unter schweren Boxen lagen, die in Feinarbeit mit speziellen Hebekissen und Keilen wie Greifzügen geborgen wurden und - es waren in diesem Fall Puppen - an die Rettungskräfte nach getaner Arbeit übergeben werden konnten.
Ein weiterer Einsatzteil war der Drehleiter der Gottmadinger Feuerwehr gewidmet, die nun nach 35 Jahren im Einsatz ausgedient habe, wie der Moderator der Übung, Joachim Hafner, informierte. Ende des Jahres soll das Nachfolgermodell in den Einsatz gehen. Um Geld und auch Zeit zu sparen, hatte die Gemeinde Gottmadingen hier bei einem Vorführmodell des Herstellers zugegriffen. Es wird gerade noch für den Einsatz in Gottmadingen modifiziert. Mit der alten Drehleiter wurde ein immer häufigerer Einsatzbereich am Verwaltungsgebäude des Bauhofs demonstriert. Hierbei wurde eine verletzte oder hilflose Person geborgen, die man die Treppe nicht mehr herunterbekommt, weil diese entweder zu eng ist, oder die Person auch zu schwer. Mit einer speziellen Liege gelang die Bergung, augenscheinlich wurde aber auch, wie eng es im Korb der Drehleiter zugeht. Mit Steckleitern wurde die klassische Rettung aus Fenstern für noch gehfähige Personen demonstriert. Im letzten Teil der Schauübung zeigten die Feuerwehrleute, wie sie bei technischen Hilfeleistungen zugange gehen, also mit Motorsäge, Metallsäge, Flex oder einer großen Metallschere, was nicht nur bei Autounfällen, sondern auch, wenn nach Stürmen Bäume die Straße versperren. Die Besucher, die hier durch die Jugendfeuerwehr bewirtet wurde, spendeten reichlich Applaus für die fast einstündige Vorführung.
Zum Abendprogramm traf sich die Feuerwehr und ihre Gäste im großen Saal des Feuerwehrhauses. Zudem standen Ehrungen sowie die Übergabe der Leistungsabzeichen in Silber und Gold sowie Beförderungen an. Zu einem ganz besonderen Anlass ließ der stellvertretende Gesamtkommandant Thomas Schleicher aufhorchen.
Unglaubliche 25 Jahre ist Stefan Kienzler mittlerweile im Ehrenamt Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gottmadingen. So ein Jubiläum gibt es in Deutschland nicht oft. Schleicher überreichte ein Präsentkorb und ein metallenes Erinnerungsschild für 25 Jahre, 1999 bis 2024. Die letzten Worte gingen von Kienzler zurück an seine Mannschaft. "25 Jahre schafft man nur mit einer tollen Truppe wie hier in Gottmadingen", so der Kommandant, der Anfang des Jahres aber angekündigt hatte, nicht nochmals zu kandidieren.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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