Leserbrief zu fremdenfeindlichen Schmierereien in Gottmadingen / Und die Reaktion im Ort darauf
»Eine Schande für den Ort«

Schmierereien | Foto: Symbolbild

Gottmadingen. Zu rassistischen Schmierereien mit Hakenkreuzen in der Randegger Straße in Gottmadingen erreichte uns folgender Leserbrief:

»Was für eine Schande für unsere Gemeinde!!! Mit Schrecken haben wir heute die Wandschmierereien in der Randegger Straße gesehen und fragen uns, wohin unsere Gesellschaft läuft. Soll es wieder zurück in die Zeit der Nazi-Diktatur gehen? Was wollen solche Personen bezwecken, die im Dunkel der Nacht solche Schmierereien vornehmen und anständige Bürger von Gottmadingen zu tiefst diffamieren.

Die Aktion weckt hoffentlich solche Bürger auf, die in den vergangenen Monaten immer mehr zur rechten Ecke tendieren und bei etwas noch verbliebenem Menschenverstand sich überlegen sollten, ob sie solche Aktionen dann auch unterstützen. Wie sieht es denn mit unserer, in den vergangenen Jahrzehnten gewachsenen Freiheit und unserer freien Meinungsäußerung aus? Wollen diese Personen wirklich in eine Nazizeit zurück, in der viele Werte unserer Gesellschaft diktatorisch missachtet wurden?
Wir schämen uns für unseren Ort und hoffen, dass solche Aktionen keine Nachahmer finden«.

Karl und Astrid Emminger, Gottmadingen

Dazu der Beitrag von WOCHENBLATT-Redakteurin Ute Mucha über Aktion, die am Dienstag in Gottmadingen gestartet wurde, um ein Zeichen zu setzen:

»Entsetzen herrscht in Gottmadingen. Nachdem am Wochenende ein Haus mit üblen rassistischen Beleidigungen und Hakenkreuzen beschmiert wurde, ermittelt der Staatsschutz und Anzeige wurde erstattet. Zudem wollen Bürger, Sozialkreis und Bürgermeister ein klares Signal gegen diesen »feigen Anschlag« setzen. Sie wollen der betroffenen Familie ihr Mitgefühl und ihre Unterstützung zeigen. Mit einem offenen Brief werden derzeit Unterschriften dafür gesammelt (Kontakt: Herbert Buchholz, Brodlaube 13).

In dem Schreiben heißt es unter anderem: »Der feige Anschlag auf Menschen, die mitten unter uns wohnen, soll Angst, Zwietracht und Misstrauen säen. Das wird nicht gelingen. Denn das ist nicht unser Gottmadingen. Wir halten zusammen, für eine lebenswerte Zukunft in dem Ort, der Heimat und Arbeitsplatz ist für viele Menschen«.

Da gibt es nur eines: Schnell unterschreiben gegen Fremdenhass und rechtsradikales Gedankengut.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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