Pfrarrer Nikolaus Böhler verlässt die Seelsorgeeinheit Gottmadingen

Ein Abschied mit Wehmut

Gottmadingen. »13 Jahre sind schnell verflogen« – Pfarrer Nikolaus Böhler verlässt die Seelsorgeeinheit Gottmadingen mit Wehmut. Am Samstagabend fand dazu ein Abschiedsgottesdienst für den bisher leitenden Pfarrer statt. Der 62-Jährige möchte nochmal etwas Neues anpacken und wird ab Dezember in der Seelsorgeeinheit See-End in Bodman-Ludwigshafen seinen Dienst antreten.

Aus allen Pfarrgemeinden der Seelsorgeeinheit kamen die Mitglieder zusammen, um ihren Pfarrer zu verabschieden – die Kirche war bis zum letzten Platz gefüllt. Neben einer Schaar von Ministranten war auch Dekan Matthias Zimmermann mit Pfarrer Böhler am Altar. Gemeinsam mit einigen Helfern gestalteten sie einen feierlichen Abschiedsgottesdienst. Das Gleichnis Jesu, welches vom Samen säen handelt, war Thema des Gottesdienstes. Dekan Zimmermann dankte für den Glauben, der durch Pfarrer Böhler gesät wurde – »seit 2005 ist vieles gewachsen, für das wir Danke sagen können« betonte er.

Besonders rührend und unerwartet war ein Brief von Pfarrer Claudius Stoffel an seinen Freund. Er ist Pfarrer Böhlers Kooperator und begleitet ihn nun schon lange Zeit. Schwester Regina Maria las den Brief vor, da Pfarrer Stoffel wegen Krankheit leider nicht am Gottesdienst teilnehmen konnte. Auch Pfarrer Stoffel schätzt Böhlers »pastorales Schaffen mit ruhiger Hand«, was seiner Meinung nach tiefe Spuren hinterlässt.

Mit dem Schlusslied: »Vertraut den neuen Wegen, auf die der Herr uns weist« verabschiedete sich Pfarrer Böhler »mit wehmütigem Herzen aber auch mit Zuversicht« von der Gemeinde und lud gleichzeitig ins St. Georgshaus zum Stehempfang ein.

Auch der Saal des St. Georgshauses war gut gefüllt. Hier ließen es sich einige Gruppierungen und Personen nicht nehmen, ein paar Worte zum Abschied Böhlers zu sprechen. Der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Raphael Fischer übernahm die Koordination der Ansprachen. Bürgermeister Dr. Klinger schätzte, wie nah Pfarrer Böhler bei den Menschen war und betonte in seiner Ansprache: »Wir werden Sie als Mensch hier sehr vermissen«. Ähnliche Worte fanden Pfarrer Stockburger und Matthias Wack von der evangelischen bzw. freien evangelischen Kirche, Heinz Brennenstuhl von der Cura Caritas, Ulrike Lohrer, mit der Böhler jährlich an der Frauenfasnacht auftrat und die Pfarrjugend – alle mit Abschiedsgeschenken im Gepäck. Sie betonten vor allem auch wie viel Pfarrer Böhler geschaffen hat, seit er im Jahr 2005 in die erst frisch gegründete Seelsorgeeinheit kam. In den Ansprachen wurden die verschiedenen Projekte deutlich, die er begleitet hat und vor allem auch, wie sehr er das Zusammenwachsen der Seelsorgeeinheit gefördert und geprägt hat.

Trotzdem oder gerade deshalb ist es für Böhler an der Zeit, neue Projekte anzugehen. »Und plötzlich weißt du: Es ist Zeit, etwas Neues zu beginnen und dem Zauber des Anfangs zu Vertrauen« mit diesem Zitat von Meister Eckhard beschreibt er die Emotionen, die er während seiner Entscheidung zum Wechsel hatte. Dekan Zimmermann zeigte sich ebenfalls wehmütig. Als Engener Pfarrer und Leiter des Dekanats Hegau begrüßt er dennoch die Bereitschaft Böhlers, nochmal etwas Neues anzufangen: »Gemeinden bekommen neue Impulse durch neue Priester und das geschieht auch umgekehrt«, hält Zimmermann fest.

Zusammen mit anderen Priestern aus der Kirchengemeinde Oberer Hegau und Pfarrer Stoffel wird Dekan Zimmermann die Seelsorge in Gottmadingen, Gailingen, Ebringen, Bietingen und Randegg übernehmen, bis ein neuer Pfarrer seinen Dienst voraussichtlich Anfang 2019 antritt. Die Stelle wurde bereits ausgeschrieben.

Ein verlässlicher Termin für diese Übergangszeit ist der Sonntag um 10:30 Uhr in Gottmadingen. Außerdem wird jeden Sonntagabend um 18:30 Uhr wechselnd in den anderen Kirchen eine weitere Eucharistiefeier stattfinden. Vereinzelt werden auch Samstagsgottesdienste und Wortgottesdienste unter der Woche stattfinden. Die Termine werden auf der Homepage der Seelsorgeeinheit und auf den Handzetteln bekannt gegeben.

- Dominique Hahn