Carola Schäpke beim Bieranstrich als Nachfolgerin von Karl Amann gekürt

Dritte Ehrengerstensafterin wäre gerne Weinprinzessin

Gottmadingen. Laudator und Zeremonienmeister Christoph Graf hatte es in diesem Jahr ganz spannend gemacht und lüftete erst nach einigen Kurven durch die Klimakrise in der warmen Fahr-Kandite die Decke des alljährlichen Geheimnisses, denn die Zunft der Gerstensäcke hat endlich wieder einmal ein Frau zu Ehrngerstensafterin gekürt: Carola Schäpke aus Nenzingen, die neben ihrer Berufung zur Moofangerin auch seit 2013 Vorsitzende des Langensteiner Fastnachtsmuseumsvereins ist. Und die lieber noch als Bierbotschafterin Weinprinzessin geworden wäre, wie sie in ihrer Rede nach der Ehrung beim traditionellen Bieranstich der bestens gelaunten närrischen Gemeinde am Mittwochabend gestand. Und dass sie eigentlich gerne auch gezaubert hätte, wie bei der Ernennung des Ehrengerstensafters Bernd Arnold vom Europapark vor zwei Jahren, der damals Papageien aus dem Nichts durch die Kantine fliegen ließ. Aber ihre Hennen daheim kämen da nicht mal über den Zaun lüftete sie ihr Geheimnis. Die ist in 43 Jahren Zunftbier übrigens erst die dritte Frau mit diesem Titel.

Der Abend hatte sich stimmungsmäßig mit reichlich Prominenz auf diesen Höhepunkt, begleitet von den "Aussteigern, zubewegt. Und das mit durchaus biologischen Inhalten, wie es ja auch das diesjährige Narrenbier von den Zunftbraumeistern Christian Schopper und Stefan Huber mit seinen 12,5 Prozent Stammwürze und seinem "milden Abgang" ist: denn ums Klima und die Demonstranten von Fridays for Future drehte sich viel bei Weber und Dr. Graf und der Ehrengerstensafter des Vorjahres, Karl Amann, gestand sich in seinem Auftritt mit der traditionellen Telefonnummer gar ein, dem Bürgermeister selbst vegetarische Schwarzwurst liefern zu können.

Beim Biertasting nach dem Anstich, bei den die Kandidaten vier Sorten aus dem Südbadischen und eben das Narrenbier erkennen mussten, zeigte sich Karl-Bernhard Ruppaner, der Ehrengerstensafter von 2017 absolut professionell, denn er erkannte sein eigenes Bier auf Anhieb.