Besitzer kündigen Pachtvertrag für syrische Flüchtlingsfamilie

Die „Reißleine“ beim Ziegenhof gezogen

Gottmadingen-Randegg. Die Besitzer des landwirtschaftlichen Anwesens „Adler“, die Familie Wengert, hat für den dort derzeit betriebenen „Ziegenhof“ nun die Reißleine gezogen und den Pachtvertrag auf Oktober gekündigt, wie Georg Wengert bestätigte.

Grund dafür ist, dass trotz aller Interventionen Wengerts bei den zuständigen Behörden für die Inbetriebnahme einer Käsereifür das Projekt in dem Gebäude sich nichts bewegt hatte und die 23-köpfige syrische Flüchtlingsfamilie, die hier zunächst mit 150 Ziegen auf dem großen Grundstück einzog, auch keine Einkünfte hat, nicht mal um die Ziegen dauerhaft mit Futter zu versorgen. Auch gab es immer mehr Hinweise, auch von Lesern des WOCHENBLATT's, dass es hier um das Tierwohl der Ziegen inzwischen sehr schlecht bestellt ist. Ende Juli waren auch die beiden Tierärzte des Veterinäramtes des Landkreises vor Ort, die den bedenklichen Zustand der Ziegenherde dokumentierten. Derzeit werden die Pächter durch einen Ziegenhof aus Spaichingen unterstützt, der von seinem Futter spendet.

Wengert hatte sich seit März bemüht, hier eine Genehmigung für seine Pächter zur Inbetriebnahme der Milchverarbeitung der Ziegen zu erlangen, die wurde aber seitens des Landratsamts nicht gegeben, auch nicht nach Schreiben Wengerts an Landrat Danner selbst. Wengert sah hier auch den Bürgermeister wie den örtlichen Flüchtlingsbeauftragen wie auch die Landtagsabgeordnete Dorothea Wehinger zur Unterstützung oder Begleitung in der Pflicht im Sinne einer „Willkommenskultur“, als um der Familie dabei zu helfen eine wirtschaftliche Grundlage zu schaffen, doch auf von dort habe es keine Reaktion oder Unterstützung gegeben, schrieb Wengert.

Wie es mit dem Adler weitergeht, ist indess noch unklar. Eine Initiative ist zwar aufgetreten, die nun Kapital beschaffen wolle, aber dies ohne Absprache mit den Eigentümern. Weil die Familie keine Einkünfte hat, gibt es ohnehin viele finanzielle Rückständes.