Pfarrer Michael Wurster eingeführt
Die Menschen aus ihrer "Bubble" holen
Gottmadingen. Mit einem festlichen Gottesdienst, der vom Chor "Pogos", dem Vokalensemble der Gemeinde und dem Posaunenchor sehr stimmungsvoll und mitreißend untermalt wurde, fand am Freitagabend die offizielle Amtseinführung von Pfarrer Michael Wurster in der evangelischen Lutherkirche Gottmadingen statt. Damit wird für die Gemeinde nun endlich eine fast zweijährige Vakanz beendet, nachdem Pfarrer Bernhard Stockburger hier auf Ende 2022 in den Ruhestand gegangen war. Wursters Dienst hier startete eigentlich schon zum 1. September, er musste allerdings erst noch von seiner vorigen Gemeinde in Engen verabschiedet werden, was sich etwas verzögert hatte.
Michael Wurster (56), der aus Mannheim stammt und nach einem Wehrdienst in der Bundeswehr Theologie mit Scherpunkt Dogmatik und Kirchengeschichte studierte, war in seiner Probezeit bereits am See in Ludwigshafen eingesetzt, nach einer Phase im Dekanat Adelsheim-Boxberg am anderen Ende Badens kam er in den Hegau für 14 Jahre nach Engen - und hat dort in Gottmadingen seine zweite Station.
Nahbar
"Wer mit ihm unterwegs ist, kann was erleben", freute sich Dekan Markus Weimer in seiner Ansprache zur offiziellen Amtseinführung. Denn Michael Wurster, der sich selbst als sehr geprägt von der Theologie von Karl Barth (Basel) sieht, ist auch noch der Jugendpfarrer im Dekanat und gewiss ein "nahbarer Pfarrer" der die Nähe zu den Menschen suche. Das sei wichtig in dieser Zeit, die mutige Stimmen brauche, um die Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit und ihrer "Bulle" herauszuholen. Mit Wurster wolle man für die Kirche einen "dynamischen Markenkern" entwickeln, auf dem Weg in einer Zeit der Umbrüche und Herausforderungen. Die Gemeinde bildet inzwischen einen Kooperationsraum mit Büsingen-Gailingen und da werde zum Jahreswechsel auch eine Vakanzvertretung übernommen werden müssen.
Michael Wurster selbst freute sich in seiner Predigt auf den neuen Anfang und stellte eine authentische Vermittlung der Botschaft der Auferstehung vor. Die sei ein Anfang in der Folge von vielen, angefangen damit, dass Gott ja einst die Materie geordnet habe, um darauf die Welt zu erschaffen. Klar gehe es in dieser Zeit besonders darum, das Salz der Erde zu sein, denn "Blender" habe man genug. Es gehe für ihn darum, Dinge beim Namen zu nennen, aber auch eine unterhaltsame Verkündigung zu praktizieren, was hier auf der Kanzel schon deutlich spürbar wurde, nachdem er von Dekan Markus Weimer die Urkunde und ein "Licht für die Welt" bekam, für seinen "Anfang" hier in Gottmadingen. "Wichtig ist mir nicht nur der Anfang, sondern auch das Ziel", unterstrich Wurster in seinem dynamischen Auftritt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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