Nach Testbriefaktion
Deutsche Post setzt Maßnahmen zur Verbesserung der Zustellung um
Gottmadingen/Hegau. Es war ein langer Prozess, bei dem nun ein positives Zwischenfazit gezogen werden konnte: Nach einer Testbriefaktion und einem Gespräch mit hochrangigen Vertretern der Deutschen Post zeigten sich die beteiligten Rathauschefs zufrieden. "Wir sind gehört worden", fasste es Gottmadingens Bürgermeister Dr. Michael Klinger zusammen.
Bei besagtem Gespräch, das vertraulich stattgefunden hat, stellten Post-Vertreter - Niederlassungsleiter Andre Danielzok, Abteilungsleiter Jens Rapp und Politikbeauftragter Martin Fichtner - demnach die Maßnahmen der Post dar, die zu einer Verbesserung der Zustellsituation im Hegau führen sollen. So werde die Regionalzulage für die MitarbeiterInnen im grenznahen Gebiet erhöht, um die Personalsituation zu verbessern. Personal soll ganzjährig gebunden werden, "bisher hat man temporär aufgestockt", erklärte Bürgermeister Klinger. Fluktuationen bei den AusträgerInnen sollen so vermieden werden.
Es habe zudem personelle Veränderungen in den Leitungsfunktionen der Post gegeben und in einer täglichen Lagebesprechung werde über Probleme gesprochen - insbesondere, wenn in einem Zustellbezirk nicht alle Sendungen zugestellt werden konnten, und ob dies dann ein Einzelfall war oder ein Dauerzustand, auf den reagiert werden muss.
Über die Testbriefaktion und das ernüchternde Ergebnis haben wir hier berichtet:
"Die eingeleiteten Maßnahmen sind auch aus unserer Sicht richtig und geeignet, die Briefzustellung zu verbessern", zeigte sich Michael Klinger überzeugt. "Die Testbriefaktion hat Wirkung gezeigt." Die Reklamationsquote sei deutlich zurückgegangen. Dem stimmten seine Kollegen zu: "Man hat gespürt, dass die Post das ernst nimmt", sagte Singens Oberbürgermeister Bernd Häusler. Er betonte auch, dass nicht die Mitarbeiter der Post kritisiert werden sollten. "Die machen einen guten Job." Die Kritik habe den Strukturen gegolten.
Das meinte auch Hilzingens Bürgermeister Holger Mayer: Man habe auch Zeichen setzen wollen im Sinne der Zustellerinnen und Zusteller, was wohl auch erfolgreich war. "Man versucht jetzt, in deren Sinn die Strukturen nachhaltig aufzustellen." Die Situation habe sich spürbar verbessert. "Es verändert sich was, es tut sich was."
Allen Beteiligten ist bewusst, dass es ein laufender Prozess ist und dass nicht alle Probleme sofort gelöst werden können. Deshalb werden die Rathauschefs die Situation weiter beobachten und den Prozess kritisch begleiten. Probleme der Bürgerinnen und Bürger mit der Zustellung können weiterhin an die Rathäuser gemeldet werden. Für den Oktober ist dann ein weiteres Gespräch mit Vertretern der Post angesetzt. Dann werde sich zeigen, ob es eine neue Testbriefaktion braucht, oder nicht.
Weniger zufrieden zeigten sich die Bürgermeister übrigens mit der Antwort der Bundesnetzagentur. Die sei "gewohnt nichtssagend" ausgefallen, so Bürgermeister Klinger.
Autor:Tobias Lange aus Singen |
Kommentare