Strecke wurde wegen der Nachfrage verdoppelt
Bosnien-Spendenlauf geht in den Endspurt

Foto: Selbst beim Gassilaufen wurden einige Kilometer auf der fiktiven Strecke nach Sarajevo beim Bosnien-Spendenlauf von Ulrike Blatter (rechts) zurückgelegt. swb-Bild: pr
  • Foto: Selbst beim Gassilaufen wurden einige Kilometer auf der fiktiven Strecke nach Sarajevo beim Bosnien-Spendenlauf von Ulrike Blatter (rechts) zurückgelegt. swb-Bild: pr
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Gottmadingen (swb). 51 Teilnehmer. 3 Hunde. 1 Pferd. Das sind die Teilnehmer der Holiday-Challenge der AWO-Bosnienhilfe. Und sie bringen Hoffnung für 340 junge Menschen in Bosnien.

Die Ärztin Ulrike Blatter als Projektverantwortliche rief diese Aktion Ende Juli ins Leben, um möglichst viele sportbegeisterte Menschen in unserer Region in Bewegung zu bringen. Insgesamt sollten sie 1112 Kilometer mit Muskelkraft zurücklegen – das entspricht der Strecke von Gottmadingen bis nach Sarajewo, wo sich das Hauptbüro des bosnischen Partnervereins befindet. Ulrike Blatter kalkulierte, dass die Teilnehmer 6 Wochen für diese Strecke brauchen würden. Regionale Sponsoren gaben für die ersten 900 Kilometer je 1 Euro dazu (Randegger Ottilienquelle, LIONS Singen-Radolfzell, move Gesundheitsstudio).

Was niemand ahnen konnte: schon nach drei Wochen war die Strecke geschafft (obwohl die Fahrradkilometer durch 10 geteilt wurden) und die Sponsorengelder »erlaufen«. Und nun? „Dann machen wir uns eben auf den Rückweg“, sagte Ulrike Blatter. „Und bitten jetzt um Spenden, um unsere Sportler weiter zu motivieren.“ Die Firma magic maps legte drei Softwarepakte ihres Tour-Explorers obendrauf, die nach Beendigung der Challenge unter allen Spendern verlost werden, die bis zum 15. September mindestens 5 Euro auf das Spendenkonto der AWO eingezahlt haben.

Und es scheint so, dass zumindest der sportliche Teil der Rechnung aufgeht: Aktuell fehlen »nur« noch 282 Kilometer bis zum Ziel. „Das schaffen wir locker“, geben sich Ulrike Blatter und AWO Vorsitzender Dr. Wolfgang Schroff zuversichtlich. »Um das Spendenziel von 2224 Euro zu erreichen, müssen sich unsere Spender aber noch etwas anstrengen.«

Was passiert mit dem Geld? „Damit ermöglichen wir das Projekt ‚ältere Schwester und älterer Bruder‘ – junge bosnische Studenten werden als Ehrenamtliche ausgebildet, damit sie ein Kind mit schlechten Startchancen begleiten. Waisenkinder sind darunter und Kinder, die gezwungen werden, auf der Straße zu arbeiten. Das Projekt arbeitet vor Ort mit einem Waisenhaus, mit dem Jugendamt und weiteren karitativen Organisationen zusammen. „Mit unserer Arbeit erreichen wir zwei Ziele gleichzeitig“, erklärt Ulrike Blatter. „Bosnische Studenten erhalten durch uns eine fundierte Ausbildung und erste Berufspraxis – das verhindert Arbeitslosigkeit und Armutsmigration. Die Kinder erhalten durch uns oft die einzige verlässliche Bezugsperson in ihrem Leben, sie werden stabiler, lernen viel über eine gesunde Lebensführung, und immer wieder gelingt es uns, ein Kind von der Straße zu holen und zum Schulbesuch zu motivieren.“ Diese Arbeit wird auch durch das kirchliche Hilfswerk RENOVABIS unterstützt, was zeigt, wie wertvoll dieses in Bosnien einzigartige Projekt ist. „Allerdings deckt das nur administrative Kosten ab. Wir benötigen weitere Gelder für Transportkosten, Hygieneartikel, Schul- und Bastelmaterial“, erläutert Ulrike Blatter.

„Auch Ausflüge und ein kleines Geschenk zu Weihnachten oder zum Geburtstag sollte drin sein für ‚unsere Kinder‘. Kinder, die oft jahrelang in Sarajewo an einer Straßenkreuzung Autofenster putzen und noch niemals auf einer Rolltreppe gefahren sind, lernen mit uns ihre Stadt kennen. Wir bringen ihnen bei, wie man sich in einem Restaurant benimmt, besuchen mit ihnen Museen oder den Zoo und einiges mehr, dass sie ‚wachsen‘ lässt und ihnen Selbstbewusstsein verleiht. Einige dieser Kinder gibt es offiziell gar nicht – sie wurden bei ihrer Geburt nicht registriert. Das sind die ‚vergessenen‘ Kinder Bosniens, denen wir Würde und Zukunft geben wollen.“ Deshalb bittet die AWO-Bosnienhilfe um weitere Unterstützung. Auch kleinste Beträge sind wertvoll, da alle Spenden ohne Abzüge dem Projekt zugutekommen. Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.

Spendenkonto der AWO-Gottmadingen bei der Sparkasse Engen-Gottmadingen: IBAN: DE45 6925 1445 3027 2404 68; Kto Nr 3027240468; BLZ 69251445.

Mehr auch unter www.ulrike-blatter.de

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.