Gottmadinger prangert unverständliches Paragraphen-Kauderwelsch an und bekommt Antwort
Berechtigte Kritik aber falscher Ton

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Gottmadingen. Wochenblatt-Leser Andreas Weygandt prangert unverständliches Paragraphen-Kauderwelsch bei der Suche nach Informationen zur Ausgangssperre an und bekommt Antwort:

Andreas Weygandt: »Ich versuche auf Gottmadingen.de herauszufinden ob die Ausgangssperre noch gilt:
Wenn man sich über den aktuellen Stand informieren will (Ausgangssperre, Friseur, Baumarkt...) wird man auf die Seite des Landratsamts verlinkt. Nach längerem suchen stößt man auf „Amtliche Bekanntmachungen“. Dort steht dann z. B.: „Hiermit wird bekannt gemacht, dass der Landkreis Konstanz bereits vor dem 14.05.2021 außerhalb des Anwendungsbereichs des § 28b Abs. 1 IfSG lag und daher ab Samstag, den 15.05.2021 die Regelungen der Öffnungsstufe 1 gemäß § 21 Abs. 1 CoronaVO gelten.“
Deutsch ist meine Muttersprache aber das verstehe ich nicht.
Klickt man auf „Mehr >“ kommt: »Hiermit wird bekannt gemacht, dass der Landkreis Konstanz bereits vor dem 14.05.2021 außerhalb des Anwendungsbereichs des § 28b Abs. 1 IfSG lag und daher ab Samstag, den 15.05.2021 die Regelungen der Öffnungsstufe 1 gemäß § 21 Abs. 1 CoronaVO gelten.“
Deutsch ist meine Muttersprache aber das verstehe ich immer noch nicht.
Klickt man dann auf „ Das Bild wurde vom Absender entfernt. pdfBekanntmachung Öffnungsstufe 1“ kommt ein PDF (wenn man ein Mikroskop dabei hat kann man’s auch auf dem Handy lesen...).
Darin stehen drei Seiten Jura-Kauderwelsch aber nichts zum Thema „Ausgangssperre“.
Deutsch ist meine Muttersprache aber das Aufzählen von Paragraphen ist mir so was von egal – was ist mit der Ausgangssperre???
Liebe Bürgermeister, Landräte, Beamte, Webmaster und alle weiteren Behördenmitarbeiter:
GEHT’S NOCH? Habt ihr eigentlich vergessen warum ihr das macht, für wen ihr das macht und wer eure Gehälter bezahlt?
Kein Wunder, dass niemand mehr durchblickt.
Wenn es mir als Muttersprachler nicht gelingt zu verstehen was ihr in eurem Paragraphen-Elfenbeinturm beschließt wundert's mich nicht, dass sich unsere Multikultis sich nicht an die Regeln halten. Warum nicht einfach verständliche Infos direkt auf der Startseite der Homepage wie z. B.: Kirche OFFEN - Baumarkt ZU
Ausgangssperre 21–5 Uhr AUFGEHOBEN...Das Ziel ist es, Infektionen zu verhindern und damit Menschenleben zu retten und nicht zu zeigen, dass man Paragraphen auswendig gelernt hat.
P.S.: Singen.de oder Konstanz.de sind nicht besser«.

Viele Grüße
Andreas Weygandt, Gottmadingen

Bürgermeister Dr. Michael Klinger antwortet:

»Guten Tag Herr Weygandt,
ich kann Ihren Frust in der Sache verstehen.
Uns erreichen jeden Tag ca. zehn bis 15 Emails mit Ergänzungen zu Corona Verordnungen, detaillierten Auslegungen, Veränderungen von Beerdigungen, über Heiraten, über Sport im Freien, zu Freibädern, Musikschulen, Vereinsversammlungen, der Frage ob man Eigentümerversammlungen machen darf und und und….
Fakt ist: Einfache Wahrheiten gibt es kaum mehr. Und wir können unmöglich alles auf unsere Homepage nehmen, weil jeden auch im Detail was anderes interessiert.
Ob ich das alles im Detail gut und richtig finde was der Gesetzgeber bei Bund und Land tut, steht auf einem andern Blatt.
Wir haben so gut wie nichts auf der Homepage, weil wir da nicht mehr Stand halten können mit nachpflegen, geschweige denn verständlich darstellten.
Aber es gibt m. E. Hilfe und das ist die zentrale Landesseite:
www.baden-wuerttemberg.de/de/service/aktuelle-infos-zu-corona/
Dort gibt es auch eine Bot dem man Fragen stellen kann, im Bild oben die Antwort auf „Ausgangssperre“.
Und die Antwort auf Ihre Frage will ich auch nicht schuldig bleiben: Ausgangssperre gilt bei uns im Landkreis nicht mehr, weil die 7-Tage-Inzidenz drei Tage in Folge uner 100 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner lag.
Und noch eine Frage beantworte ich Ihnen gerne: Ja, es geht noch und zwar jeden Tag. Ich mache meine Arbeit gerne und meine Mitarbeiter*innen zumeist auch. Wir wissen, wofür wir bei einer Gemeinde arbeiten, nämlich das Zusammenleben in allen Aspekten von der Kinderbetreuung über den Schulbau bis Heiraten oder Sterben für die Bürger*innen vor Ort zu organisieren.
Dass dabei vielleicht nicht alles perfekt ist gebe ich gerne zu, aber gleich mit der „Geht’s noch – ihr lebt von unserem Geld-Keule“ zur argumentieren finde ich schlicht im Tonfall für eine inhaltlich berechtigte Kritik unangemessen.«
Grüße Michael Klinger

Autor:

Ute Mucha aus Moos

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