Modernisierungsstau wird mit weiteren Neubauten begegnet /45 neue Wohnungen bezugsfertig
Baugenossenschaft Gottmadingen auf sicherem Kurs

WBG Wahlen | Foto: Die bestätigen, neu gewählen und ausgeschiedenen Aufsichtsräte der WBG präsentierten sich nach der Versammlung mit den beiden Vorstanden Vera Federer und Joachim Blatter im Gruppenbild. swb-Bild: of
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Gottmadingen. Die 72. Mitgliederversammlung der Wohnbaugenossenschaft Gottmadingen (WBG) war gleich eine doppelte, den wegen fehlender Versammlungsmöglichkeiten im letzten Jahr galt es über zwei Jahre Bilanz zu ziehen. Beide Jahre waren von großen Investitionen begleitet, maßgeblich für das Neubauprojekt Hard-/Fliederstraße für insgesamt 54 neue Wohnungen, für das in 2019 rund 3,1 Millionen Euro, in 2020 nochmals rund 2,9 Millionen Euro investiert wurden. In 2019 stieg die Bilanzsumme durch die Investition von 9,8 Millionen auf 13,9 Millionen Euro, in 2020 stieg diese nochmals um rund 3,5 Millionen Euro auf 17,4 Millionen Euro an, berichtete Finanzvorstand Joachim Blatter den rund 50 erschienen Mitglieder bei der Versammlung in der Fahr-Kantine. Wir sind gut aufgestellt für die Projekte, die wir machen“ betonte Bürgermeister Dr. Michael Klinger, der auch als Aufsichtsratsvorsitzender amtet. Man habe es Geschafft, die Entwicklung der Bilanzsumme so auszusteuern, dass die Genossenschaft für die Aufgaben der Zukunft handlungsfähig sei. Trotz der hohen Investitionen habe sei die Eigenkapitalquote nur um 2 Prozent auf 22,4 Prozent abgesunken. Man habe am Schluss bei den Kosten eine Punktlandung für das Projekt geschafft, rund 11 Millionen Euro insgesamt wurden für das Neubauprojekt investert.

Wichtig war auch die Zahl am anderen Ende der Bilanz. In 2019 wurden rund 2,26 Millionen Umsatzerlöse erzielt, mit denen abzüglich der laufenden Kosten ein Jahresüberschuss von 70.000 Euro erwirtschaftet wurde und von dem 67.000 Euro in die Rücklage gingen. In 2020 stiegen die Umsatzerlöse auf 2,32 Millionen Euro. Weil angesichts der Corona-Einschränkungen so gut wie keine Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden konnten im letzten Jahr, gab es einen sehr hohen Jahresüberschuss von 464.000 Euro, von dem wiederum 397.000 Euro in die Rücklagen gingen, sprich ins Eigenkapital. „Es sei sehr wichtig diese Überschüsse zu erzielen, denn man stehe doch vor einem Sanierungsstau, der Investitionen von rund 5,1 Millionen Euro erfordere. Diesen Stau gelte es kontinuierlich abzubauen. Wie Michael Klinger im Prüfungsbericht des Aufsichtsrats vermerkte, sei die Entwicklung der Genossenschaft durch den hohen Modernisierungsbedarf beeinträchtigt.

Der Blick geht nach vorne, denn der Modernisierungsstau wird auch durch Ersatzneubauten bewältigt, die auch die nächsten Jahre der Genossenschaft prägen werden, da Modernisierungsmaßnahmen in den Gebäuden Fliederstraße aufgrund der abgängigen Bausubstanz schon 2019 verworfen wurden.

Zum Abschluss der Versammlung konnte Vera Federer vermelden, dass inzwischen in das Neubauprojekt Hard-/Fliederstraße eingezogen werden könne. Die Nachfrage sei sehr gut, die Anfragen kämen aus der ganzen Region. Vorausschauend habe man in der Tiefgarage acht Wallboxes für E-Mobilität eingerichtet, auf dem Dach produziert die Thüga Regionalstrom. Die Kosten konnten mit 11,3 Millionen Euro insgesamt ziemlich genau gehalten werden.

Im nächsten Jahre solle es nun an der Hard-/Fliederstraße mit einem weiteren Neubau weiter gehen. Der Bauantrag dafür wird in kürze behandelt auf Basis der Pläne des Architekturbüro Gassner/ Siegenführ. Der Baubeginn für das Projekt ist für die zweite Hälfte des kommenden Jahres geplant, nachdem das Bestandsgebäude abgerissen wurde. Anfang des Jahres sei man auf die Mieter zugegangen, denen zur Endnutzung andere Wohnungen angeboten wurden. Sorgen würde aktuell freilich die Explosion der Baukosten machen, so Federer in ihrem Bericht.

Schaffung von neuem Wohnraum wird immer aufwendiger und teurer. Für den Betrag, mit dem man vor 10 Jahren noch 100 Wohnungen hätte bauen können, schaffe man derzeit gerade noch 72, sagte Vera Federer. Trotzdem könne die Gottmadinger Genossenschaft bei ihrem Mieten derzeit unter dem Durchschnittswert im Land bleiben. 542 Mitglieder hatte die Genossenschaft auf Ende 2020, für dieses und nächste Jahr wird wegen der Neubauten mit einem deutlichen Anstieg gerechnet.

Die Grünen Abstimmungskärtchen wurde in der Versammlung eifrig genutzt. Neben der jeweils einstimmigen Genehmigung der Jahresabschlüsse ging es noch um die Wahlen in den Aufsichtsrat. Bereits im letzten Jahr schied Luigi de Felice aus für ihn wurde das Mitglied Vanessa Fuhrmann gewählt. Felice wird aber als beratendes Mitglied weiter in de Gremium berufen Für 2020 schied Jürgen Stille aus, der zweimal in dem Gremium vertreten war. Für ihn wurde Frank Lammering, Vorstand der Sparkasse Engen-Gottmadingen gewählt. Bestätig wurden in den Wahlgängen die Aufsichtsratsmitglieder Wolfgang Graf, Axel Hauser, Dr. Michael Klinger und und Sylvia Kuppri.n. Für 2019 wurde Dr. Bernhard Schöffling bestätigt.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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