Am Karfreitag verstorben
Abschied vom Künstler Renatus Heinz

Renatus Heinz, hier bei der Ausstellungseröffnung im Bürgerhaus Gailingen zum bevorstehenden 80. Geburtstag. Recht neben im sein Sohn Thomas, ganz rechts der vielfache Laudator seiner Präsentationen, Arnold Sigg aus Thayngen. | Foto: of/ Archiv
  • Renatus Heinz, hier bei der Ausstellungseröffnung im Bürgerhaus Gailingen zum bevorstehenden 80. Geburtstag. Recht neben im sein Sohn Thomas, ganz rechts der vielfache Laudator seiner Präsentationen, Arnold Sigg aus Thayngen.
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Gottmadingen-Bietingen. Abschied nehmen heißt es im Hegau vom Maler und Zeichner Renatus Heinz, der am Karfreitag, 29. März, im Alter von 86 verstorben ist, wie erst um den 10. April bekannt wurde. Renatus Heinz, der 1937 in Coburg geboren wurde, war einst aus beruflichen Gründen in den Hegau gekommen. Beim Landmaschinenfabrikanten Fahr arbeitete er viele Jahre als technischer Zeichner für die Konstruktionen der Fabrik, doch daraus wurde schon bald mehr. Renatus Heinz entdeckte die Landschaften im Hegau und auch die Menschen hier als Motiv, im Kontrast zu den technisch gesetzten Strichwerken, die sein Brotberuf waren. Auch als Maler wurde er aus dem Zeichnerischen heraus bald aktiv mit seiner Interpretation von Farbe und Licht, für die er auch bei vielen Reisen Impressionen sammelte. Und als Drucker mit seinen Miniaturen war er genauso gefragt, wie beim ganz großen Format, wenn es um die Bühnenbilder der Gottmadinger Fastnacht zu jeweils aktuellen Themen ging.

Wie Karl J. Graf vom "Harlekin" in Randegg sich in einem Nachruf erinnert, hat er nicht nur die Jubiläumsausstellungen des Restaurants in Randegg vom zehnten bis zum 50. Geburtstag immer durch seine Bilder zum besonderen Ereignis gemacht. Dabei stets im Gespann mit Arnold Sigg aus Thayngen als versierter Laudator bei den Vernissagen, der viele Einblicke in das Wesen der Bilder von Renatus Heinz geben konnte. Auch der berühmte "brennende Dornbusch" in der Christkönig-Kirche trägt ganz und gar seine Handschrift.

»Unter Freunden« in Gailingen

Renatus Heinz war eine Kämpfernatur, die so manchen Schicksalsschlag im Leben zu bewältigen hatte, zuletzt als er durch einen Hausunfall fast wieder ganz von vorne mit dem Leben anfangen musste, nach einer sehr schweren Verletzung. Zu seinem 80. Geburtstag wurde ihm noch ein Ausstellungs-Doppel im Rathaus Gailingen und im Sternen in Thayngen gewidmet, mit einem Rückblick auf sein reiches Schaffen und die immer wieder vollzogenen Stilwechsel, in denen er trotzdem seiner so typischen Handschrift treu blieb. Zugleich kündigte er nach dem "vierten 20. Geburtstag" auch das Ende seiner künstlerischen Karriere an. Ganz hatte er das zwar nicht durchgehalten. Aber es wurde doch ruhiger, während er trotz allem auch die Leidenschaft zum Chorgesang weiter pflegte. Er war einer der Menschen, die die Region reicher gemacht haben, indem er so besondere Momente und Stimmungen einfangen konnte.

Die Trauerfeier mit Urnenbeisetzung fand bereits am Donnerstag, 11. April, um 14 Uhr auf dem Friedhof in Bietingen statt, dem Ort dem Renatus Heinz seinem ganzen Lebensabschnitt im Hegau treu geblieben ist.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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