Erster Abschied für Ulrike Brachat nach über 35 Jahren im Dienst der Jugendförderung
Abschied und Stolz bei der Musikschule
Gottmadingen. Am Freitag waren die gemeinsam veranstalteten Mitgliederversammlungen der Jugendmusikschule westlicher Hegau und des Fördervereins der Jugendmusikschule im Gottmadinger Rathaus von ganz besonderen Momenten geprägt, wird doch damit eine große Zäsur in der Geschichte der Musikschule eingeläutet.
In ihrem Jahresbericht zeigte sich die Vorsitzende des Fördervereins Sabine Weber hoch zufrieden, doch 2018 sei das Jahr der Datenschutzgrundverordnung gewesen. Viel Zeit hätte man mit der Überprüfung der Vereinshomepage geopfert. Sichtlich stolz berichtete sie, dass alle sechs Hauptsponsoren des Fördervereins treu geblieben seien, so dass der Verein eine ordentliche Planungssicherheit erhalten habe. Der Förderverein konnte junge Musiker bei ihren Reisen und vielen anderen Events unterstützen. Drei Vorstandswahlen standen an diesem Abend an, wobei es keinen Wechsel gab. Sabine Weber wurde als erste Vorsitzende, Gerold Baba als Schriftführer und Doris Kessinger als Beisitzerin wiedergewählt. Schließlich überreichte Sabine Weber der Musikschule den schon traditionellen Scheck mit der stolzen Summe von 5.000 Euro zur Unterstützung der Orchesterarbeit.
Der Vorsitzende der Musikschule, Franz Moser, zeigte sich in seinem Bericht für 2018 ebenfalls hoch zufrieden. Sehr deutlich hob er die hohe Verantwortung der Schule gegenüber den 30 fest angestellten Musiklehrern hervor sowie die Rolle als Arbeitgeber. Sie hätte wenig krankheitsbedingte Ausfälle, wenig Personalfluktuation und die Zusammenarbeit mit den drei Betriebsratsmitgliedern sei außerordentlich gut. Diese Punkte sprächen für ein sehr gutes Betriebsklima. Inzwischen läge der Jahresumsatz bei 1,3 Millionen Euro. Moser ermahnte, dass es einen Schülerrückgang gäbe, der auch die Einnahmen dämpfe. Man müsse nun nach den Ursachen suchen. Dafür freute er sich, dass die Gemeinden Gailingen, Gottmadingen, Hilzingen und Rielasingen-Worblingen die Schulen weiterhin finanziell stark unterstützen und diese sogar noch verstärkt hätten.
Bevor Musikdirektorin Ulrike Brachat ihren leidenschaftlichen Bericht vortrug, ehrte sie zunächst zahlreiche Musikerinnen und Musiker. Insgesamt erhielten 26 Jugendliche das Jungmusikerabzeichen, Bronze erhielten 15 und Silber 9 Musizierende. Dazu gab es zahlreiche Preise an den teilgenommenen Regionalwettbewerben, an denen es insgesamt 23 Preisträger gab. Begonnen hatte die Mitgliederversammlung mit Ludwig van Beethovens Marmotte, gesungen von den beiden Schülern William Franke und Jonathan Heil. Die 12-jährige Ardonisa Masurica spielte Chopins Walzer am Klavier. Die Direktorin nutzte das Stück, um leidenschaftlich für Integration zu werben: »Unsere Schule steht allen Kindern dieser Welt offen«.
Bei den durchgeführten Wahlen wurden ebenfalls die bisherigen Amtsinhaber bestätigt. Ralf Baumert wurde wieder zum 2. Vorsitzenden gewählt sowie Dr. Hans-Jürgen Franke und Rechtsanwalt Hans Zimmermann zu Beisitzern.
Mit Wehmut und Gratulationen verabschiedeten sich die Musikschule sowie der Förderverein von Ulrike Brachat, die zum letzten Mal an der Mitgliederversammlung als Musikdirektorin teilgenommen hatte, da sie zum Jahresende in den Ruhestand wechseln wird. Der Vorsitzende Moser würdigte die grandiose Lebensleistung Brachats, die 1983 ihren Arbeitsvertrag an der Musikschule unterschrieben hatte. »Ich freue mich darauf, ohne weitere Verantwortung endlich einfach nur Musik machen zu dürfen«, verabschiedete sie sich von der Versammlung. Denn tätig sein wird sie noch sehr aktiv in den nächsten Monaten.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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