Claudius Stoffel feiert Gottesdienst mit den „Dschungelklöfpern“
Nachdenkliche Narrenschelte in der Kirche

Gailingen Stoffel Narrenmesse | Foto: Pfarrer Claudius Stoffel nach seiner Narrenmesse mit den närrisch befreiten Bürgermeister Heinz Brennenstuhl und den Gailinger „Dschungelklöpfern“. swb-Bild: pr
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  • Foto: Pfarrer Claudius Stoffel nach seiner Narrenmesse mit den närrisch befreiten Bürgermeister Heinz Brennenstuhl und den Gailinger „Dschungelklöpfern“. swb-Bild: pr
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Gailingen. Auch Narren haben Hunger nicht nur nach Schnecken und Kutteln, sondern auch nach geistlicher Nahrung, und das schon vor dem Aschermittwoch. In Gailingen konnte sich die närrische Gemeinde der Eichelkauber am Fasnetsonntag über eine besondere Narrenmesse freuen, denn dort wurde der Gottesdienst in der Kirche St. Dionysius von der Guggenmusik „Dschungelklöpfer“ aus Gailingen musikalisch mitgestaltet. Und den Kopf gewaschen bekam die an diesem morgen sichtbar müde Narrenschar von Claudius Stoffel, der als ehemaliger Münsterpfarrer durchaus weiß, wie das mit den Versuchungen ist.

Stoffel hatte viel närrische Kritik an der Sangesqualität der närrischen Gemeinde parat, doch Stoffel schlüpfte während seiner Predigt auch in eine närrische Soutane, um mal dem Papst mit närrischem Schalk die Leviten zu lesen bezüglich seines „Jein“ zum Thema Kommunion für geschiedene Katholiken.

Und auch vor Trump machte Claudius Stoffel nicht halt und wollte gar wetten, dass er zur nächsten Fastnacht schon nicht mehr im Amt sei, weil er nicht nur eine Mauer zur Nachbarstaat Mexico bauen wolle, sondern die schon längst um seinen Kopf herum errichtet habe. Falls die Amis Trump dann immer noch wollten, werde er in der Kirche einen Handstand hinlegen, hatte er gereimt.

Und dann kam sogar der türkische Präsident Erdogan und ganze Welt an die Reihe: In Ankara ein Psychopath die Gegner killt, und England wählt sich raus und weg – zum Egotrip gewillt. In Moskau herrscht ein Ungeheuer, die Menschen dort bezahlen´s bitter, teuer. Und erst in Syrien vernichtet einer ohne zu schonen sein eigen Volk, Männer, Frauen, Kinder, Millionen! Im Südsudan herrscht ganz brutale Hungersnot unzählgen Kindern droht der nahe Tod. Die Welt ist machtlos und schaut zu. Ich frag: Wie geht das weiter? Das lässt mir keine Ruh. Das Ganze, lasst michs offen sagen ist nur mit Gottvertrauen und einem Lachen zu ertragen. Ein Lachen, manchmal mit Tränen in den Augen, der Zustand unsrer Welt kann den letzten Nerv noch rauben“, hatte Stoffel gereimt. Närrisch war auch die Kollekte, denn sie wurde in Eimern gesammelt, mit der Bitte, dass da nicht kleppern sollte.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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