Hohe Ehrung für riesigen ehrenamtlichen Einsatz
Gebhard Brütsch wird sechster Träger der Ehrennadel von Gailingen

Gebhard Brütsch mit Bürgermeister Dr. Thomas Auer (links) und Ingbert Sienel (rechts) mit der Urkunde zur Ehrennadel der Gemeinde. | Foto: Gemeinde Gailingen/ Zehner
3Bilder
  • Gebhard Brütsch mit Bürgermeister Dr. Thomas Auer (links) und Ingbert Sienel (rechts) mit der Urkunde zur Ehrennadel der Gemeinde.
  • Foto: Gemeinde Gailingen/ Zehner
  • hochgeladen von Oliver Fiedler

Gailingen. "Ehrenamt und ehrenamtliches Engagement braucht Anerkennung", hatte Bürgermeister Dr. Thomas Auer seine Begrüßungsrede für einen besonderen Empfang am Freitagabend im Rathaus der Gemeinde überschrieben. Denn an diesem Abend galt es einen Menschen mit dem Ehrenring der Gemeinde zu würdigen, der sich auf mehreren Ebenen für seinen Ort eingesetzt hat.

Gebhard Brütsch war viele Jahre engagiertes Mitglied des Gemeinderats, er war mehrere Wahlperioden Bürgermeister-Stellvertreter, fast sein ganzes Leben bei der Freiwilligen Feuerwehr, dort lange Kommandant, inzwischen Ehrenkommandant und
bis vor kurzem Obmann der Alterskameraden gewesen. Aufgrund dieses bewundernswerten Wirkens für Gailingen hatte der Gemeinderat einstimmig entschieden, ihm für seine herausragenden Verdienste in feierlichem Rahmen die Ehrennadel
der Gemeinde Gailingen mit Urkunde zu verleihen. Brütsch ist erst der sechste Träger dieser Ehrennadel, was den Stellenwert dieser Würdigung unterstreicht. Zwei der EhrennadelträgerInnen, Bianca Meyer und Herbert Kästle, waren neben vielen GemeinderätInnen und VertreterInnen der Feuerwehr am Festakt dabei und sogar Kreisbrandmeister Andreas Egger gab Brütsch hier die Ehre.

Als Laudator in der vom Musikverein Gailingen mit einer Abordnung begleiteten Ehrung trat Ingbert Sienel an das Rednerpult, der akribisch die Lebensgeschichte des 1943 geborenen Gebhard Brütsch skizzierte: Von der Ausbildung zum Maschinenschlosser ab 1969 stiftete der seine gesamte Lebensarbeitszeit der Firma "Fahr" in Gottmadingen, nur unterbrochen von der Zeit des Wehrdienstes und verschiedenen Fortbildungen bis zum Techniker und Meister, auf Basis dessen verschiedene Führungsaufgaben im Unternehmen folgten.
In die Feuerwehr kam Gebhard Brütsch 1962, allerdings zog es in 1967 durch die Heirat mit seiner Frau Ingrid erst mal nach Hilzingen, er kehrte mit Familie aber 1975 wieder an den Hochrhein zurück, und damit auch in die Feuerwehr. Schon 1976 sei sein Fachwissen gefordert gewesen, als es darum ging, ein Tanklöschfahrzeug selbst zu bauen, mit dem damaligen Kommandanten Leo Schreiber, was noch im selben Jahr in Dienst ging.

Und dann ging vieles Schlag auf Schlag: 1980 wurde er erstmals für die CDU/UVG in den Gemeinderat gewählt, 1981 wurde er neuer Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Gailingen und ins selbe Jahr war auch die Gründung einer Jugendfeuerwehr zusammen mit seinem Vorgänger Leo Schreiber datiert. Die war ganz wichtig, um der Jugend im Ort ein Angebot zu machen und auch um die Einsatzfähigkeit zu sichern.
1983 kam ein weiteres Alleinstellungsmerkmal für die Gailinger Feuerwehr dazu, der "Florian Express" auf Basis eines alten Traktors, den Gebhard Brütsch über 20 Jahre steuerte - zu verschieden Anlässen, zum Beispiel an der Fastnacht.
Eigenleistung war in der Gailinger Feuerwehr immer wieder besonders gefragt, zum Beispiel beim Umbau eines Transporters zum Atemschutz-Fahrzeug und auch das neue Feuerwehrgerätehaus am Sagenbuck. In der ehemaligen Postbusgarage beheimatet, wurde das 1987 bezogen, brauchte bis zur Einweihung 1992 aber über 1.300 Arbeitsstunden.

Brütsch sei die "Lokomotive" gewesen, die hier die Menschen zu Arbeitseinsätzen animieren konnte. Seit 1989 war Gebhard Brütsch stellvertretender Bürgermeister. Bis 1996 war er Kommandant, im Gemeinderat wirkte Brütsch bis ins Jahr 2007 noch mit. Was damals auf den Weg gebracht wurde, prägt das aktuelle Gailingen, hob Sienel in seiner Laudatio heraus: Die Sanierung des Bürgerhauses zum Museum, die Sanierung des "Liebenfelsischen Schlösschen", verschiedene Etappen der Kläranlagen-Sanierung, die Baugebiete Sagenbuch eins und zwei, der Neubau des Rathauses, die Ortskernsanierung und noch viel mehr, fielen in die Zeit des politischen Mitwirkens von Gebhard Brütsch. Und die Lokomotive ziehe immer noch, auch wenn es nun die Modellbahn daheim sei, schloss Sienel seine Rede, die mit Ovationen bedacht wurde und mit dem spontan angestimmten Gailinger Feuerwehrlied.

Quellen: Gemeinde Gailingen, Laudatio Ingbert Sienel

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

9 folgen diesem Profil

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.