Tag der offenen Tür an der privaten Internatsschule
Frischer Wind im Friedrichsheim
Gailingen. Matthias Klaus, 1. Vorsitzender des Trägervereins Internat Friedrichsheim am Hochrhein e.V. dürfte sich am vergangenen Samstag über den vollbesetzten Speise- und Versammlungsraum der privaten Internatsschule Friedrichsheim in Gailingen gefreut haben, als er zum Tag der offenen Tür sein Grußwort hielt. Nicht alle Gäste waren Schüler, Eltern oder Lehrer, vielmehr diente dieser Tag dazu, den Gemeindebewohnern zu zeigen, was aus dem prachtvollen Bau aus dem Jahre 1897 geworden war, welches zuletzt als Seniorenpension genutzt wurde.
Matthias Klaus betonte im Grußwort und im anschließenden persönlichen Gespräch mit dem WOCHENBLATT, dass es sich um eine »glückliche Fügung« gehandelt habe. 2016 musste die Seniorenpension schließen und die Internatsschule zog von Schloss Bohlingen nach Gailingen um. Dazu waren zahlreiche Gespräche mit der Gemeinde notwendig gewesen, die alle sehr gut verliefen. Die in Gailingen ansässige Architektin Leisinger-Manogg engagierte sich im besonderen Maße und öffnete weitere Türen für die Handwerksfirmen, ebenfalls allesamt Vorort. Alle Beteiligten waren im Herzen mit dem alten Gebäude verwurzelt und wohl genau deswegen konnte sich das Gebäude an diesem Tag im neuen Glanz voller Stolz präsentieren. Für den großen Umbau war das Zeitfenster knapp gewesen, lediglich sechs Monate standen zur Verfügung. Der Schul- und Internatsbetrieb startete am 1. März. Zuvor leisteten zahlreiche Freunde des Internats einiges an Eigenleistung. »Das ist ein Beispiel, was in kurzer Zeit geschaffen werden kann, wenn alle Willens sind. Fähig ist der Mensch allemal«, unterstrich Klaus.
Bürgermeister Heinz Brennenstuhl griff indes einen ganz anderen Aspekt auf. »Im Mittelpunkt stehen die Kinder und Jugendlichen«, betonte er und gab dem Gebäude und dessen Umfeld eine Perspektive. Denn sowohl für das Gebäude und das Areal rund um das Gebäude gäbe es interessante und spannende Zukunftspläne, denn es entstünden zeitgleich Bauplätze und eine Erschließungsstraße. Auch ein Pflegeheim sei geplant.
Internatsleiterin Maria-Theres Alef ging auf das pädagogische Konzept des Internats ein. »Internatsarbeit ist immer familienergänzende Arbeit«, erklärte sie den interessierten Zuhörern. Die Internatsleiterin betonte auch, dass sie gerne Fragen aus der Bevölkerung beantworten wolle. Jeder könne jederzeit an der Tür klingeln, diese stünde offen. »Gerne stellen wir unser Konzept vor«.
Schulleiterin Andrea Grunow musste schmunzeln, als sie den offiziellen Namen der Schule »Private Schule am Internat Friedrichsheim, Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungsstelle mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung«, nannte.
»Die Schule besteht aus der Grundschule, Hauptschule und Realschule bis zur siebten Klasse. Danach müssen die Jugendlichen an eine öffentliche Schule wechseln«, erläutert Schulleiterin Grunow. Die Klassengröße bestünde überwiegend aus fünf Schülern, maximal seien es Neun. Derzeit seien sechs Lehrer an der Schule beschäftigt. Als interessanten Aspekt nannte Internatsleiterin Alef, dass der Hausmeister und Möbelschreiner den Technikunterricht gestaltet. »Die Kinder und Jugendlichen arbeiten an ihren eigenen Möbeln in ihren Zimmern mit. Das erhöht die Lebensdauer der Möbel ungemein«, erzählte sie schmunzelnd während des Rundgangs, den die Lehrer den zahlreichen Gästen anboten.
- Dominique Hahn
Autor:Redaktion aus Singen |
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