Gailinger Hochrheinschule hat ihre Nische gefunden - Raumnot wird behoben
Eine beschützte Insel in der bewegten Schullandschaft
Gailingen. Vom rasanten Tempo an Veränderungen ließ sich die Hochrheinschule in Gailingen nicht abhängen, sondern hat ihre Nische in der Schullandschaft im Hegau gefunden. Mit gut 200 Schülern in derzeit zwölf Klassen bietet die Grund- und Werkrealschule beste Voraussetzungen besonders für Schüler, die sich in einem überschaubaren, beschützten Rahmen besser entwickeln und lernen. »Wir sind eine kleine Insel-Schule im Grünen, die auch schwierigen Schülern eine Chance für ihren individuellen Weg in kleinen Klassen bietet«, fasst Schulleiter Jochen Freiberg zusammen. Gemeinsam mit seinem 16-köpfigen Kollegium schafft er mit viel Engagement die Balance zwischen individualisiertem- und Gruppenunterricht und greift dabei Elemente aus dem Konzept der Gemeinschaftsschule wie Lerninseln und selbständigem Lernarrangement auf. Dass dieses Konzept erfolgreich ist, spiegelt das Einzugsgebiet der Schule wider, deren Schüler auch aus Rielasingen, Singen und Gottmadingen an den Hochrhein kommen. Ein weiterer Grund für diese Frequentierung ist das breite Lernangebot der Hochrheinschule. Schüler mit besonderem Förderbedarf werden dort im Rahmen der Inklusion gefördert, Flüchtlingskinder integriert und es besteht eine enge Kooperation mit benachbarten Schulen sowie Einrichtungen der Erziehungshilfe.
Zu Letztem passt auch bestens die geplante Ansiedlung der Schlossschule Bohlingen in die ehemalige Seniorenpension Friedrichsheim. Zudem rechnet Jochen Freiberg mit der Zunahme von auswärtigen Schülern für die Werkrealschule, da dieser Zug in der Eichendoffschule in Gottmadingen geschlossen wird (siehe Seite 3 »Das ist eine bärenstarke Realschule«) und Gailingen neben Singen und Gaienhofen zu den letzten Dreien dieser Schulart in der Region zählt. Nicht zu vergessen die noch junge Orchesterklasse, die eine Vorreiterrolle einnimmt und Rektor Freiberg besonders am Herzen liegt. Um den erfolgreichen Weg seiner Insel-Schule fortzusetzen, möchte der 50-jährige Pädagoge natürlich die Weichen für die Zukunft bestmöglich stellen. Deshalb wurde er bereits Ende vergangenen Jahres im Gemeinderat vorstellig um die herrschende Raumnot in der Hochrheinschule aufzuzeigen. »Es fehlen zwei Klassenräume und die Fachraum-Ausstattung für Physik und Musik ist mangelhaft«, führt Freiberg aus. Verwaltung und Gemeinderat erkannten das Problem und bildeten einen Projekt-Ausschuss, der diese Woche tagen wird.
»Wir unterstützen unseren Schulstandort«, bekräftigt Bürgermeister Heinz Brennenstuhl und verspricht, unter Berücksichtigung von pädagogischen wie wirtschaftlichen Aspekten nach der besten Lösung zu suchen. Zur Diskussion steht angesichts der Dringlichkeit die Auslagerung von Klassen in ein anderes Gebäude oder die Beschaffung von Containern. Rektor Freiberg favorisiert Letzteres, denn »die Zeit bis zum nächsten Schuljahr ist knapp«. Langfristig wäre ein Anbau auf dem großzügigen Schulgelände natürlich die ideale Lösung, doch dafür müsse man die weitere Entwicklung der Schullandschaft und der kleinen pädagogischen Insel am Hochrhein im Blick behalten, weiß Rektor Freiberg.
- Nicole Rabanser
Autor:Redaktion aus Singen |
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