Wiedereinweihung des Hegau-Jugendwerks nach umfangreichen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten
Brandnarben sind verheilt
Gailingen. Groß war die Freude im Hegau-Jugendwerk: Nach gut neunmonatigen umfangreichen Bauarbeiten konnte der neu sanierte Abschnitt auf der B2 wieder in Betrieb genommen werden, teilt der Gesundheitsverbund mit. Ein Brand war am Abend des 25. Februar 2020 aus nie geklärter Ursache in einem Patientenzimmer im zweiten Obergeschoss der Frührehabilitation (Haus B) ausgebrochen und hatte einen Flurabschnitt mit acht Zimmern mit 15 Betten schwer in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Rauchgasentwicklung und die damit einhergehende Kontaminierung im Bereich des gesamten Brandabschnittes war ein vollständiger Rückbau und eine umfangreiche Sanierung unumgänglich gewesen.
Vom Brand ist heute nichts mehr zu sehen. Vielmehr erstrahlt der neue Flurabschnitt in hellem neuem Glanz, freute sich HJW-Verwaltungsdirektorin Barbara Martetschläger bei der Einweihung des neu sanierten Bereichs. Sie dankte allen, die in der Brandnacht und in der Zeit danach so aktiv mitgeholfen hatten, die schwere Zeit gut zu überstehen. Die Zimmer auf der B2 waren zum Zeitpunkt des Brandes fast vollständig belegt gewesen. Die meisten Patienten und ihre Begleitpersonen waren zum Zeitpunkt des Brandes zum Glück nicht auf ihren Zimmern, sondern beim Abendessen gewesen, aber sie alle mussten infolge des Brandes anderweitig untergebracht werden. Auch mussten geplante Aufnahmen abgesagt oder verschoben werden.
Pflegedirektorin Ina Rathje erinnerte daran, dass es in der Zeit bis zur Wiedereinweihung von vielen Menschen vieles zu organisieren und zu regeln gab, Schmutz und Lärm hatten oft die Nerven im HJW-Alltag belastet und besonders für die Mitarbeiter und Patienten der B2 war die Zeit mit vielen Umwegen und Mühe verbunden. Für das Mittragen der Umstände und für das Engagement bei der Neugestaltung des Brandbereichs dankte sie im Namen der Klinikleitung ganz herzlich und hob dabei besonders die beiden Stationsleiterinnen Pia Stüwe und ihre Stellvertreterin Petra Wirth hervor, die sie mit einem Blumenstrauß beschenkte.
Beschenkt wurden auch alle anderen Mitarbeiter sowie Patienten, die coronakonform über den Tag verteilt, die Gelegenheit hatten, sich den neuen Bereich anzuschauen – anstelle einer Eröffnungsfeier. Ein bisschen feierlich war es doch, als zu Beginn um 10 Uhr Patient Hannes Schulte das Band zum neusanierten Bereich durchschnitt und somit diesen für die Besichtigung frei gab. Schulte war in der Brandnacht einer der Patienten auf der B2 und damit vom Brand direkt betroffen gewesen. Er bestaunte sein „altes“, jetzt neues Patientenzimmer und war voll des Lobs. Das waren auch alle anderen Besucher – egal ob Patient, Angehörige oder Mitarbeiter.
Da die Versicherung nur die Kosten für den Zustand wie vor dem Brand übernimmt, nutzte das Hegau-Jugendwerk die Baumaßnahme, um auf eigene Kosten eine Schwesternrufanlage, zusätzliche Bäder und höhenverstellbare Waschbecken einbauen zu lassen und weitere Verbesserungen vorzunehmen. Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit, in den Zweibettzimmern den Bettenbereich durch einen Vorhang trennen zu können, wenn Pflegemaßnahmen stattfinden. Das war ein Wunsch der Pflege gewesen. Patienten und Mitarbeiter dürfen sich jetzt nicht nur über funktionelle, sondern auch über hell und freundlich eingerichtete Zimmer freuen.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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