Im Hegau-Jugendwerk werden Geschwisterkinder gut versorgt
Blaubärengruppe lädt zum Kindsein ein
Gailingen. Seit dem Sommer dieses Jahres bietet das Hegau-Jugendwerk auch eine verlässliche Betreuung für Geschwisterkinder an. Dafür wurde eigens eine erfahrene Erzieherin eingestellt, die von Montag bis Freitag zu festen Zeiten am Vormittag im neu eingerichteten Gruppenraum im Kinderhaus die Geschwister von Patientenkindern betreut.
Das Angebot wird von den Patienteneltern gerne und gut angenommen, schafft es doch Luft im anstrengenden Klinik- und Reha-Alltag für alle Beteiligten. Die Geschwisterkinder, die in der Regel zwischen drei und sieben Jahre alt sind - in Ausnahmefällen auch jünger - genießen es, in der Spielstube ganz im Mittelpunkt zu stehen, mit Gleichaltrigen spielen zu können und eine sorgenfreie Zeit zu verbringen. Die Eltern wissen ihre Kinder bei Erzieherin Christine Grundt-Seybold bestens betreut und liebevoll umsorgt.
Je nach Andrang und Gruppengröße gestaltet die Erzieherin den Vormittag im Gruppenraum, der in Anlehnung an die Blaue Gruppe im Kinderhaus, den Namen »Blaubärengruppe« trägt. Auch Außenaktivitäten wie Ausflüge in die nähere Umgebung wie beispielsweise ein Besuch auf dem Biobauernhof stehen auf dem Programm. Ansonsten ist der Raum bestens ausgestattet, nimmt Rücksicht auf die Bedürfnisse der Kinder und lässt kaum Wünsche offen.
Das Angebot ist noch im Aufbau und ist für die Eltern kostenlos. Je nach Länge des Aufenthalts der Patienten ist auch die Teilnahme in der Blaubärengruppen unterschiedlich lang, weiß Christine Grundt-Seybold zu berichten. Manche Kinder kommen regelmäßig über drei bis vier Wochen, andere nur einmalig. Die staatlich anerkannte Erzieherin hatte zuvor im Gailinger Kinderhort gearbeitet. Im Hegau-Jugendwerk kann sie ihre Ideen und Vorstellungen einbringen, den Gruppenraum konnte sie mitgestalten und nach ihren Vorstellungen einrichten. Bis zu sechs Kinder kann sie im neuen Angebot betreuuen, es ist »quasi wie im Kindergarten, nur in einer viel kleineren Gruppe« beschreibt die Erzieherin ihre Arbeit.
»Das Angebot wurde notwendig, weil wir gesehen haben, dass sich Patienteneltern zwischen Patientenkind und Geschwisterkind zerreißen«, erklärt Pflegedirektorin Ina Rathje die Beweggründe. Früher wurden die Geschwisterkinder in den normalen Wohnguppen der kleinen Patienten im Kinderhaus mitbetreut. Das wurde aber ihren Bedürfnissen nicht gerecht, stellt Rathje fest. In der Blaubbärengruppe können die Geschwisterkinder »einfach Kind sein und die Eltern können ohne schlechtes Gewissen, sich um das Patientenkind oder einmal um sich selber kümmern«, erklärt die Pflegedirektorin die Bedeutung des neuen Angebots, das sie als echte Berreicherung empfindet und die Familien von Patientenkindern entlastet. Die Geschwisterkindbetreuung ist ein weiterer Baustein im Angehörigen- und Elternkonzept des Hegau-Jugendwerks. Das planbare und verlässliche Angebot durch eine pädagogische Fachkraft wissen auch die Eltern zu schätzen – und sind dankbar dafür.
- Graziella Verchio
Autor:Redaktion aus Singen |
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