Wanderausstellung im jüdischen Museum Gailingen
Bilder und Botschaften einer dunklen Vergangenheit

Wanderausstellung im jüdischen Museum Gailingen | Foto: Zahlreiche Interessierte fanden den Weg ins jüdische Museum. swb-Bild: hz
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Gailingen. Der Verein für jüdischen Geschichte und das jüdische Museum Gailingen eröffneten am letzten Sonntag die Fotoausstellung »Nebenan - Die Nachbarschaften der Lager Auschwitz I-III«. Die Stuttgarter Fotografen Kai Loges und Andreas Langen haben den Alltag der Menschen im heutigen Oswiecim (Auschwitz) und Brzezinka (Birkenau) dokumentiert. Ihre Erkundungen führten sie mehrfach in die Nachbarschaften der ehemaligen Lager.

Dabei konzentrierten sie sich auf das unmittelbare Umfeld des ehemaligen Stamm- und Hauptlagers Auschwitz I-III, auf das Vernichtungslager Birkenau und auf das Arbeitslager Monowice/Buna-IG Farben. Der erste Vorsitzende des Vereins für jüdische Geschichte, Bürgermeister a.D. Heinz Brennenstuhl, führte zum Thema ein. Die Laudatio hielt die Direktorin der Landeszentrale für politische Bildung Baden Württemberg (lpd), Sibylle Thelen. »Auschwitz geht uns alle an. Es ist wichtig, auf das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte hinzuweisen. Sich mit den Ereignissen aus der Vergangenheit auseinanderzusetzen gehört kontinuierlich zu unseren Aufgaben«, so Thelen. »Die Fotografen Kai Loges und Andreas Langen haben auf den Spuren der sozialistischen Massenverbrechen geforscht. Sie stellten sich die Frage: Wie leben die Menschen in dem geschichtsträchtigen Gebiet heute? Die Antworten sind ihre Bilder und die Botschaften einer dunklen Vergangenheit«.

Auf den ersten Blick bilden die 49 Fotografien der Wanderausstellung scheinbare Alltagsszenen ab. Wenn man aber genau hinschaut, dann sieht man die Vergangenheit. Da sind die »einsamen Gleise im Gras«, das Tor zum Stammlager, die Einfahrt nach Birkenau, oder »wiederverwertete Backsteine«. Kai Loges und Andreas Langen haben Menschen aus der Nachbarschaft portraitiert. Sie erzählen ihre persönlichen Geschichten. Das Projekt »Nebenan« regt zum Nachdenken an. Zugleich zeigt die Ausstellung, dass wir mit der Aufarbeitung der Vergangenheit noch lange nicht am Ende sind. Zur Eröffnung der Ausstellung kamen mehr als 70 Besucher. Die Grüße der Gemeindeverwaltung kamen von Bürgermeister Dr. Thomas Auer und die Grüße der Landesregierung überbrachte MdL Dorothea Wehinger. Die Fotoausstellung wurde in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten, der Gedenkstätteninitiative und der lpb als Wanderausstellung konzipiert. Auf Bundesebene ist sie ein wichtiger Beitrag zu einem vernetzten Veranstaltungsprogramm anlässlich des Erinnerungsjahres 2020.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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