Bebauungsplan müsste erst Rahmen schaffen
Landratsamt will Schlössli-Pläne in Horn so nicht genehmigen

Die Pläne zur Erweiterung des Schlössli in Gaienhofen-Horn sind unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht genehmigungsfähig. Darüber informierte nun Bürgermeister Jürgen Maas. | Foto: Archiv/mu
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Gaienhofen. Der schon seit Herbst vorliegende Bauantrag für ein Hotel auf dem Schlössli-Areal in Gaienhofen-Horn kann in der vorliegenden Form ohne Änderung des bestehenden Bebauungsplanes nicht genehmigt werden. Dies teilte das Landratsamt Konstanz nach Bewertung der aktuellen Sach- und Rechtslage nun in einem gemeinsamen Gespräch der Gemeindeverwaltung Gaienhofen und dem Investor mit, der plant, das Horner Schlössli mit einem Um- und Erweiterungsbau zu einem Hotel mit gastronomischem Angebot für die Allgemeinheit zu entwickeln, wie Bürgermeister Maas per Medienmitteilung informierte.

Gegen die Baupläne hatte sich bereits im Dezember die "Arbeitsgemeinschaft Bauen und Bewahren auf der Höri", mit Dr. Anne Overlack als Sprecherin, bereits an den damaligen Bürgermeister Uwe Eisch gewandt gehabt, wie auch an die Baurechtsbehörde im Landratsamt. Die Arbeitsgemeinschaft hatte gegen das Bauprojekt an so prominenter Stelle eine Online-Petition gestartet, die bislang 725 Unterzeichner fand.

„Die Frage, wie sich Gaienhofen im Rahmen des sogenannten gemeindlichen Einvernehmens zu dem Bauantrag positioniert, spielt jetzt erst mal keine Rolle mehr“, resümiert Bürgermeister Jürgen Maas die nun veränderten Rahmenbedingungen. Zwar wäre eine Realisierung des Projektes grundsätzlich weiterhin möglich, jedoch müsste ein anderer Verfahrensweg beschritten werden: Bevor eine Baugenehmigung für das Hotel in greifbarere Nähe rückt, wäre der bestehende Bebauungsplan anzupassen.

Der Investor habe angesichts dieser Umstände signalisiert, den vorliegenden Bauantrag erst einmal weiter ruhen lassen zu wollen, so Maas in seiner Mitteilung.

„Wir werden die Situation vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen planungsrechtlich neu bewerten“, kündigt Maas an. Um näher zu klären, wie der Investor mit der veränderten Situation umgeht, seien nun zunächst weitere Gespräche notwendig. In Abhängigkeit davon müsse die Gemeinde dann abwägen, ob es erfolgversprechend wäre, einen veränderten Bebauungsplan auf den Weg zu bringen.
„Sollte es zu einem solchen Bebauungsplanverfahren kommen, wird nochmals intensiv zu beleuchten sein, ob es die Umsetzung des Hotelprojektes oder aber eine andere Nutzung beinhalten soll“, führt der Bürgermeister weiter aus. Bei den nun anstehenden Schritten bewege man sich allerdings nicht im ‚luftleeren Raum‘, mahnt Maas und verweist darauf, dass sich die Liegenschaft im Privatbesitz und nicht im Eigentum der Gemeinde befindet: „Wir werden dem Schlössli nur dann zu einer Zukunftschance verhelfen können, wenn es gelingt, die planerischen Voraussetzungen so zu gestalten, dass sich hier der Rahmen für eine wirtschaftliche
Nutzung ergibt.“
Und weiter: „Den notwendigen Diskurs müssen wir mit Realismus und Augenmaß angehen. Nur so können die Grundlagen dafür entstehen, dass hier überhaupt etwas passieren kann. Ansonsten sehe ich die große Gefahr, dass wir hier noch jahrelang über ein ‚Traum-Schlössli‘ reden.“ Um das zu verhindern, möchte er gemeinsam mit allen Beteiligten nach Lösungen suchen und die Bürgerschaft regelmäßig über den Fortgang der Dinge auf dem Laufenden halten.

Die Pläne zur Erweiterung des Schlössli in Gaienhofen-Horn sind unter den aktuellen Rahmenbedingungen nicht genehmigungsfähig. Darüber informierte nun Bürgermeister Jürgen Maas. | Foto: Archiv/mu
Gegen die Pläne zur Erweiterung des Schlössli Horn wurde im Dezember auch eine Online-Petition gestartet. | Foto: Archiv/ mu
Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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