Neujahrsempfang im Bürgerhaus
Gaienhofen steht vor einem ereignisreichen 2024

Jürgen Maas beleuchtete in seiner Neujahrsansprache auch einige bedeutende Ereignisse in 2024. | Foto: Philipp Findling
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  • Jürgen Maas beleuchtete in seiner Neujahrsansprache auch einige bedeutende Ereignisse in 2024.
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Gaienhofen. Zuversicht ist für die Gemeinde Gaienhofen in 2024 ein wichtiger Anker. Dies betonte Bürgermeister Jürgen Maas beim Neujahrsempfang im bestens besuchten Bürgerhaus.

"Wenn's alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich aufs neue. Und war's schlecht, dann erst recht!" Mit diesem Zitat von Albert Einstein stieg Maas in seiner Neujahrsansprache an die anwesenden Bürgerinnen und Bürger ein, welche musikalisch von der Jugendmusikschule Höri untermalt wurde. Für viele war womöglich von beidem etwas dabei. "Wenn ich zurückblicke auf das erste Jahr als Bürgermeister in Gaienhofen, dann kommen mir schnell viele persönliche Begegnungen in den Sinn - Begegnungen mit Menschen, die sich ebenso uneigennützig, wie voller Elan und Energie für das Gemeinwohl und den Gemeinschaftssinn in unserer Gemeinde einbringen." Dabei verwies der Schultes auch auf Ereignisse wie den Höriumzug in Horn oder auch dem Fest der Europäischen Freundschaft. Darüber hinaus gab es mit dem 50-jährigen Jubiläum des "Haus frohes Alter" ein ganz besonderes Jubiläum zu feiern. In Gaienhofen werde nicht lange diskutiert – die Menschen sehen, wo etwas zu tun ist und sofort seien helfende Hände da.

2023 war in Gaienhofen kommunalpolitisch gesehen ein ereignisreiches Jahr, so konnte man dem Rathauschef zufolge endlich die Sanierung der Grundschule in Horn abschließen. "Fast eine Million Euro sind damit hervorragend angelegt, um beste Rahmenbedingungen für die Bildung unserer Kinder zu schaffen und damit in ihre Zukunftschancen zu investieren", so der Bürgermeister.
In Sachen Glasfaserausbau gab Maas zu, nicht so vorangekommen zu sein, wie man es für 2023 geplant hatte. Viele Haushalte müssen aufgrund von Skurrilitäten bei staatlichen Förderprogrammen und deren Umsetzung noch auf einen Anschluss warten. "Das ist ebenso ungerecht wie ärgerlich, war aber von der Gemeinde nicht zu beeinflussen", gestand der Rathauschef. Nun gehe es aber 2024 von Hemmenhofen kommend weiter über Gaienhofen, wo die Arbeiten derzeit laufen, bis nach Horn und Gundholzen. Maas selbst sei daher zuversichtlich, dass man hier endlich schneller vorankomme.
Darüber hinaus nehme er, wie viele seiner Amtskollegen auch, die Ereignisse außerhalb der Region und Deutschlands mit Bestürzung wahr: "Wir werden in eine schmerzhafte Wirklichkeit hineingezerrt, die uns vor Augen führt, zu welchen grausamen Exzessen Terror, Krieg und Gewalt ganz konkret führen." Man sei daher mehr denn je herausgefordert, die eigenen Wertegefüge von Frieden, Demokratie, Freiheit und Menschenwürde deutlich zu manifestieren.

Brennende Themen auch in 2024

Das Kredo "größer, schneller, weiter" büße für ihn in Sachen Wetterschutz aktuell stark an Tempo ein. Dies will Jürgen Maas in der Gemeinde 2024 angehen, wie er im Bürgerhaus ankündigte. Man habe einen ausgeglichenen Haushalt auf die Beine gebracht und dabei darauf geachtet, dass die Mehrbelastung für die Bürgerschaft und insbesondere für Familien einigermaßen überschaubar bleibe. Ein wichtiger Punkt sei für ihn das Starkregen-Risikomanagement, welches man in Gaienhofen in diesem Jahr auf den Weg bringen möchte. "Auch wird die weitere Ertüchtigung des Brandschutzes der Hermann-Hesse-Werkrealschule einen deutlich sechsstelligen Betrag in Anspruch nehmen", berichtete Maas. Auch dem Dauerthema des Tempolimits in der Gemeinde möchte er sich mit dem Gemeinderat annehmen. "Aktuell führen wir an zahlreichen Stellen Messungen durch, um aussagekräftige Datengrundlagen für weitere Überlegungen zu sammeln." Man habe sich vorgenommen, dem noch im ersten Quartal im Gemeinderat einer Analyse zu unterziehen. 
Wie in vielen Gemeinden im Landkreis geht auch in 2024 das Thema der Anschlussunterbringung von Geflüchteten nicht spurlos an Gaienhofen vorbei. Hierbei halte er eine dezentrale Unterbringung nach wie vor für den besten Weg für das Gemeindegebiet. Die momentan einzige konkrete Option sei derzeit das Herrichten des Gebäudes der ehemaligen Tourist-Information am Kohlgarten für eine hoffentlich kurze Übergangszeit. "Als längerfristige Variante untersuchen wir derzeit verschiedene Optionen und Standorte daraufhin, ob hier Projekte realisierbar sind, die bezahlbaren Wohnraum schaffen und gegebenenfalls vorübergehend teilweise auch für die Unterbringung von Geflüchteten genutzt werden könnten", so Maas.
Ebenfalls kam der Gaienhofener Rathauschef auf die anstehende Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni zu sprechen, so spüre er einen "deutlichen Willen, gemeinsame Positionen zu entwickeln" und ermunterte die BürgerInnen, im Gemeinderat mitzuwirken.
Neben diesen doch ernsteren Themen gibt es aber auch einiges zu feiern in Gaienhofen, so begeht man in 2024 das 50-jährige Jubiläum der Zusammenlegung der Teilorte Horn, Hemmenhofen, Gaienhofen und Gundholzen zur heutigen Gesamtgemeinde sowie 40 Jahre Partnerschaft mit Saint-Georges-de-Didonne, wozu auch ein Ausflug nach Frankreich am Himmelfahrtswochenende geplant ist.

Ehrungen im Zeichen der Deutsch-Französischen Freundschaft

Nach der Ansprache des Bürgermeisters wurde zwei Bürgern noch eine ganz besondere Ehre zuteil. So bekamen Anton Breyer und Monika Engelmann vom Verein für Europäische Freundschaft Gaienhofen von Generalkonsul Gaël de Maisonneuve die Medaille der Organisation "Observatoire des Relations Franco-Allemandes pour la Construction Européene" verliehen. De Maisonneuve würdigte dabei deren unermüdlichen Einsatz im Sinne der Deutsch-Französischen Freundschaft. "Wir brauchen gerade heute Leute, die für diese gemeinsame Sache zusammenarbeiten." So auch Anton Breyer, der seit 1984 im Verein tätig und seit 2019 dessen Präsident ist. "Ich finde es beeindruckend, wie er diese Arbeit auch in Beziehungen zur Feuerwehr sowie dem jungen Orchester von Royon einbrachte", erzählte der Generalkonsul. Breyer selbst wusste nichts von seinem Glück, wie er der anwesenden Bürgerschaft gestand. "Trotzdem werde ich nicht aufhören, für den Verein sowie die Deutsch-Französische Freundschaft tätig zu sein", verdeutlichte Breyer.
Monika Engelmann ist seit 2013 Vizepräsidentin und hat in näherer Vergangenheit bereits viele Familien bei sich eingeladen, wenn diese aus Frankreich zu partnerschaftlichem Besuch nach Gaienhofen kamen. Zudem erhielt sie für ihr Engagement, welches sich auch bei "Hilfe von Haus zu Haus" widerspiegelt, wie Breyer auch 2003 den Bürgerpreis. De Maisonneuve sprach dabei auch die anstehenden Wahlen im Verein an, welche Ende Januar stattfinden werden: "Kontinuität und Austausch sind hierbei wichtig, dass sich auch junge Leute engagieren."

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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