Überraschende Einblicke bei Gunter Böhmer
Eine besondere Beziehung in Bildern erzählt

Schon zur Vernissage gab es viele kleine Führungen durch die neue Ausstellung über den Maler und Illustrator Gunter Böhmer durch Museumleiterin Dr. Yvonne Istas. | Foto: Fiedler
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  • Schon zur Vernissage gab es viele kleine Führungen durch die neue Ausstellung über den Maler und Illustrator Gunter Böhmer durch Museumleiterin Dr. Yvonne Istas.
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Gaienhofen. Bis zum 3. November zeigt das Hesse Museum in Gaienhofen die Ausstellung "In Hesses Nähe" über den Maler und Illustrator Gunter Böhmer in ihren Räumen, der auch ein wichtiger Rahmenpunkt für das diesjährige Hesse-Kolloquium sein wird.

Die Ausstellung ist dem aus Dresden stammenden Künstler Gunter Böhmer gewidmet, der eine ganz besondere Beziehung zu Hermann Hesse entwickelte, die man durchaus aus "Schwärmerei" sehen könnte, wie Museumsleiterin Dr. Ivonne Istas bei der kürzlich stattgefundenen Vernissage erläuterte, die in Calw bei der Hesse Gesellschaft auf die Idee zu dieser Ausstellung kam und gleich offene Türen dafür vorfand. 

Liebe zu Hesses Werken

Böhmer reiste 1933 auf Einladung von Hermann Hesse nach Montagnola. Hier im Tessin fand der junge Absolvent der Berliner Kunstakademie seine Berufung als Buch-Illustrator, porträtierte in seinen Zeichnungen mit spitzer Feder die Menschen seiner Umgebung und hielt als Maler die unnachahmliche Stimmung und Farbkraft der Tessiner Landschaft fest. Die Beispiele zeigt diese Ausstellung in einer beeindruckenden stilistischen Vielfalt, schließlich konnten hier noch andere Sammlungen wie etwa die Dr. Volker Michels aus Gaienhofen, vom Hermann Hesse Editionsarchiv in Offenbach wie eben der Gunter-Böhmer-Stiftung in Calw zur Verfügung gestellt. Das war so viel, dass die Malertagebücher Böhmers hier keinen Platz hatten, scherzte Yvonne Istas.
"Dieser Junge Mensch, der mir so entzückende Zeichnungen mit seinen Briefen, und bald darauf eine Anzahl hervorragender Portrait-Radierungen schickte, hatte nicht nur eine Liebe zu meinen Gedichten und Erzählungen gefasst, sondern hatte sich auch in das Dorf Montagnola und die Landschaft Klingsors aus der Ferne so heftig verliebt, dass er am Ende dem Drang nicht widerstehen konnte, seinen Traum zu verwirklichen und diese sagenhaften Geschichten aufzusuchen", zitierte Istas hier Hermann Hesse aus seinen Notizen, was schon ein wichtiger Schlüssel zu dieser Ausstellung ist. Die Freundschaft der Beiden sollte sich bis zum Tod Hermann Hesses 1961 immer weiter entwickeln. Dokumentiert in vielen Bildern, von denen nur eine kleine Auswahl hier im Museum gezeigt werden kann, denn das Werk Böhmers hat doch beachtliche Ausmaße.

Gemeinsame Malausflüge

Schon an der Pforte zur Ausstellung wird man von Porträts der beiden Freunde empfangen, um dem Thema Garten, das Böhmer sich auf faszinierende Weise als besonderen Kosmos eingefangen hatte. Viele der Bilder waren auch bei gemeinsamen Malausflügen entstanden, die dann in der Folge in den Räumen zu sehen sind. Auch Maler Hans Purrmann kommt in Zeichnungen vor, zeitweise hatte es sogar eine "WG" der drei hier im Tessin gegeben, und sogar familiäre Verbindungen entstanden, was auch einige der kleinen Zeichnungen zeigen.
Für Museumsbesucher wird ein Audioguide angeboten, in dem man in 20 Minuten viel zum Hintergrund und den Themen dieser besonderen Persönlichkeit erfahren kann. Da lohnt sich ein Ausflug auf die Höri wirklich.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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