Weniger Besucher in der Höri Halle
Drei Kandidaten bei zweiter Wahlvorstellung
Gaienhofen. Nicht ganz so voll wie bei der ersten Kandidatenvorstellung war die Höri-Halle am Mittwochabend zur zweiten Kandidatenvorstellung, die für die am 6. November anstehende Neuwahl des Bürgermeisters der Gemeinde durchgeführt wurde, aber rund 500 GaienhoferInnen wollten sich doch noch mal ein Bild von den politischen Perspektiven machen, die für die Gemeinde hier entworfen wurden.
Bürgermeister Uwe Eisch ging in seiner Begrüßung auf den Wirbel ein, den die Einladung zu dieser zweiten Vorstellung verursacht hatte. Zwei der Kandidaten hatten ja auch beim Landratsamt als Kommunalaufsicht angefragt, ob das rechtens sei, nun nochmals eine Vorstellung zu veranstalten. Eisch sagte, dass man hier ja nun eine Neuwahl habe, nachdem der erste Wahlgang ohne Sieger mit absoluter Mehrheit blieb. Für diese Neuwahl habe es neue Kandidaten gegeben, denen man auch die gleichen Chancen einräumen müsse. Eine Unterlassung wäre aus seiner Sicht ein Verstoß gegen den Gleichheitsgrundsatz, meinte Eisch. Deshalb habe sich der Gemeinderat am 25. Oktober, also schon zwei Tage nach der ersten Wahl für diese zweite offizielle Wahlveranstaltung ausgesprochen, sagte Eisch.
Zu erleben gab es an diesem Abend freilich dann auch nur drei der fünf noch verbliebenen Kandidaten. Kandidat Andreas Werft wie Dauerkandidat Samuel Speitelsbach hatten auf eine Teilnahme verzichtet, Derya Yildirim aus Radolfzell hatte ihre Kandidatur einen Tag nach der Sitzung zurückgezogen, so dass nun Frank Schweizer sich nochmals vorstellte mit einem aktualisierten Wahlprogramm, wie auch die neu eingestiegenen Peter Schmenger (Die Partei) und Jürgen Maas aus Krefeld.
Frank Schweitzer, war der Kandidat, der sich nochmals vorstellen konnte. Er sei der Krisenmanager den man in dieser Zeit bräuchte, meinte er in seiner Begrüßung. Als Prokurist in einem Konzern bearbeite er millionenschwere Aufträge mit klarer Kostenkontrolle und zeitplänen. Ihn unterstütze auf der Gemeinde ein starkes Team, zeugte er sich stolz. Straßensanierungen, Tourismus, erneuerbare Energien, Wohnungbau, nannte er als Schwerpunktziele. Verdichtete Raumentwicklung, die Vorschlag der Gründung einer kommunalen Baugesellschaft zur Schaffung bezahlbaren Wonraums, eine Zweitwohungssteier, eine Temporeduzierung auf 30 innerorts und 70 Km/h ausserorts, für er im Wahlkampf unterschriften gesammelt hatte, Jugendförderung mit mehr Mitbestimmung, auch ein Seniorenrat, mehr Bürgerbeteiligung überhaupt wolle er umsetzten. Dabei erstehe er sich als Förderder mit Nachhaltigkeit und für die Menschen, sagte er. Fragen dazu gab es aus dem Publikum keine.
Peter Schmenger versuchte mit verschieden Fitnessübungen das Publikum zu einer Reaktion zu animieren, aber eine ganze Reihe von Besuchern verließen bei seiner Vorstellung demonstrativ den Saal. Er sei ein alter weißer Mann mit Bart, sagte Schmenger, wie viele inGaienhofen halt auch, so dass er für Rollatortrails plädiere, auf denen die ältere Generation ihre Fitness trainiere.Die Gemeinde stehe natürlich vor großen Herausforderungen, aber er stehe für Beständigkeit: das Thema Mobilfunk oder Internetverkabelung werden man unter ihm sicher weitere Jahre verschlafen. Aber sein Gefühl sei auch, dass sich auch nicht ändern solle. »Gehen sie in Richtung Zukunft, die Vergangenheit kehrt nicht zurück«, und spielte in seiner nicht nur satirischen Rede darauf an, dass man einen kandidaten wählen sollte, der handle und nicht verwalte. Einer der Rückkehrer, der während der Rede draussen im Foyer verbracht hatte, fragte ins Saalmikrophon: »Warum tun sie uns das an?« Und gab im gleich noch eine Kostprobe Gaienhofer Gastfreundschaft mit: »Tun sie was für Gaienhofen und lassen sie sich hier nie wieder blicken!«
Jürgen Maas legte mit einer menge vorn Vorschlägen los, zum Beispiel ein Gutachten für ein Verkehrskonzept erstellen zu lassen, zum auf dieser Basis Lösungen zu finden. Der Tourimus sei ein Faktor aber dessen Auswirkungen sollte man beherrschen. Was erneuerbare Energien betrifft, so sehe er für die Gemeinde in Photovoltaik und der Nutzung der Seewärme Potenzial. Für ihn gebe es auch andere Möglichkeiten als eine Zweitwonungssteuer- Überhaupt solle es um Mitsprache gehen, zum Beispiel mit einer Zukunftswwerkstatt für alle Generationen in der Gemeinde oder Bürgerforen zu wichtigen Themen, denn die Verwaltungsprozesse müssten auch Transparent und nachvollziehbar für alle sein. Anworten auf die Fragen zur Gemeinde finde man am besten Gemeinsam meinte er.
Ein war allen Kandidaten der Ruf, denn Wahltag auch zur Wahl zu nutzen. Das Ergebnis soll am Sonntag, 6. November, gegen 19 Uhr, bekannt gegeben werden, so es diesmal mit der Auszählung besser klappt als am 23. Oktober, wo die Gäste der Wahlfeier eine Stunde lang hingehalten wurden.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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