CampusPfad Schloss Gaienhofen
Der Schulweg als Geschichtsstunde
Gaienhofen. Egal ob 120 Jahre seit der Gründung als "Landeserziehungsheim für Mädchen" oder 78 Jahre seit der Wiedergründung als Internat: Das Schloss Gaienhofen kann auf eine lange Geschichte als Bildungseinrichtung zurückblicken. Einen Einblick, der sich gut mit einem kleinen Spaziergang über das Gelände kombinieren lässt, gibt es seit der Eröffnung des "CampusPfad" am Freitag, 15. November.
"Nicht nur ein Weg"
Den Start machte die Gruppe aus SchülerInnen, LehrerInnen, Eltern und weiteren Gästen in der Melanchthonkirche bei einer Andacht. Aufgelockert durch den Gesang der schuleigenen Kantorei mit Schulkantor Siegfried Schmidgall am Klavier erläuterten Schulpfarrer Arnold Glitsch-Hünnefeld, Schulleiter Nils Franke und sein Vorgänger Dieter Toder Hintergründe des CampusPfads. "Der CampusPfad ist nicht nur ein Weg", sagte etwa Franke. Er sei ein Zeichen der Gemeinschaft und der Bildung die beim Schloss Gaienhofen beheimatet seien.
Der Weg bis zur tatsächlichen Umsetzung dauerte seine Zeit: Bis ins Jahr 2014 konnte Dieter Toder dafür zurückgehen, als es erste Überlegungen für eine stark digital orientierte, historische Ausstellung als Reise durch das Schloss hindurch gab. "Ein richtiges kleines Museum im Vorbeigehen" hatte sich der ehemalige Rektor da vorgestellt. "Dann kam der Brandschutz." Weil deswegen von der eigentlichen Idee wenig übrig geblieben wäre, schliefen die Planungen ein. Erst als Toder mit einem Unternehmen aus Konstanz Kontakt aufnahm, wurde von dort die Idee ins Spiel gebracht, die Ausstellung nach draußen zu verlegen. Beim 75-jährigen Jubiläum der "Zweitgründung" als Internat im Jahr 1946 wurde die erste Stele als Provisorium aus Holz platziert.
Jetzt, drei Jahre später und beim 120. Jubiläum, sei ein guter Zeitpunkt, den Pfad bestehend aus neun Stelen als ganzes vorstellen zu können, meint Nils Franke. Und weil "Digitalität zu uns zählt" geht der historische Pfad im Internet sogar noch weiter: Auf der Website der Schule sind weitere Informationen und Bilder zu finden. Dorthin gelangt man zudem auch direkt per QR-Codes an den Stelen. Mehrfach gedankt wurde bei der Einweihung auch denen, die das Projekt unterstützten, weil eine Umsetzung insbesondere angesichts gestiegener Kosten nicht möglich gewesen wäre, wie Schulleiter Franke betonte.
Nach der symbolischen Enthüllung der Stele Nummer eins vor dem Lern- und Medienhaus des Campus' durch Schulleiter Nils Franke und Bürgermeister Jürgen Maas hatten Gäste noch die Möglichkeit, sich von SchülerInnen über das Gelände führen zu lassen. Einige nutzen die Möglichkeit bei bestem November-Spazierwetter - sonnig, trocken, nicht zu kalt - etwas über die ältere und jüngere Schulgeschichte, das musikalische und sportliche Angebot, sowie über die Reformpädagogik als Leitlinie der Schule zu lernen.
Autor:Anja Kurz aus Engen |
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