Änderungsschneiderin Sandra Kuppinger näht Schutzmasken und verschenkt diese
Bunte Vielfalt in dunklen Zeiten

Sandra Kuppinger Mundschutze | Foto: Die Änderungsschneiderin Sandra Kuppinger näht bunte Mundschutze und verschenkt diese an bedürftige Personen. swb-Bild: pr
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Gaienhofen. Die Corona-Pandemie stellt aktuell die gesamte Bevölkerung vor vielen Herausforderungen, gerade in der Wirtschaft bangen viele um ihre Existenz. Wie sich das anfühlt, weiß auch Sandra Kuppinger aus Gaienhofen. Kuppinger betreibt eine Änderungsschneiderei auf der Höri und hat eigentlich einen Auftrag nach dem anderen. Dies ist seit einigen Wochen anders.

»Durch die Corona-Krise sind mir sämtliche Aufträge weggebrochen, auch, weil ich viele Kunden aus der Schweiz habe. Das hat mich sehr frustriert«, gesteht sie. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken, entschloss sich die Änderungsschneiderin, etwas gegen die Frustration zu unternehmen.

#maskeauf

»Beim Stöbern im Netz bin ich auf die Bewegung #maskeauf gestoßen«, erzählt Kuppinger dem WOCHENBLATT. Dabei handelt es sich um eine Bewegung, die Menschen dazu bewegen möchte, in der Öffentlichkeit einen Mundschutz zu tragen – um sich selbst, vor allem aber andere zu schützen.

»Davon inspiriert, habe ich mich dazu entschlossen, an einem Tag in der Woche Mundschutze zu nähen und diese etwa an Personen im Verkauf oder an Pflegekräfte kostenlos abzugeben.« Diese Schutzmasken erinnern kaum an den klassischen Mundschutz, sondern kommen in einer bunten Vielfalt daher. »Für die Außenseite verwende ich einen bunten Stoff, innen kommt ein Leinentuch«, erklärt sie. Die Stoffe werden gründlich gewaschen, bevor es ans Nähen geht: Eine Maske besteht aus vier Stoffteilen, die doppelt zugeschnitten und in der Mitte zusammengenäht werden. Die Stoffteile anschließend miteinander verstürzen und die Kanten knappkantig absteppen, die Seiten in eine Kellerfalte legen und zwei Schrägbänder an den Seiten annähen – fertig. »Den Schnitt habe ich so modifiziert, dass ich keinen Draht verwenden muss. Für eine Maske brauche ich im Schnitt 30 Minuten.«

Gutes tun und sich gut fühlen

Dass ihre selbstgenähten Mundschutze keinen wirklichen Schutz vor dem Virus bieten, ist Sandra Kuppinger bewusst. »Wenn ich einen Mundschutz trage, dann bleiben die Viren bei mir und ich schütze damit andere. Wenn wir also alle aus Nettigkeit eine Maske tragen würden, wäre das durchaus vernünftig.« Für ihre bunten Masken hat die Änderungsschneiderin zahlreiche positive Rückmeldungen erhalten, die sich auch auf ihren Gemütszustand ausgewirkt hat. »Jetzt geht es mir wieder gut«, sagt Sandra Kuppinger.

- Graziella Verchio

Autor:

Redaktion aus Singen

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