Starker Andrang beim TV-Dorftheater
«Ach du fröhliche» mit peinlichen Vorwürfen

Rita Maier (Petra Braun) mit Anton Maier (Manni Maier) beim bösen Erwachen aus der Nacht vor dem Heiligen Abend. | Foto: Achim Holzmann
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  • Rita Maier (Petra Braun) mit Anton Maier (Manni Maier) beim bösen Erwachen aus der Nacht vor dem Heiligen Abend.
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Gaienhofen. Ein Plastikweihnachtsbaum, eine «gestohlene» Weisstanne, der Einbruch beim Juwelier, ein verkohlter Gänsebraten, sowie ein mysteriöser Wildunfall standen am letzten Wochenende im Mittelpunkt in der Höri-Halle Gaienhofen. Die Theatergruppe vom Turnverein präsentierte mit zwei Vorstellungen ihr diesjähriges Dorftheater. Zu sehen gab es: «Ach, du fröhliche», ein vorweihnachtlicher Schwank in drei Akten von Bernd Gombold, in einer regionalen Mundartfassung von Claudia Godart, der Regisseurin des Ensembles. Als Souffleur wirkte Alex Bürgel, Traudel Sutter und Antonia Hotz waren für das Outfit der Darsteller verantwortlich. Der Vorsitzende vom TV Gaienhofen, Jonny Bödecker, begrüßte das Publikum und freute sich über ein «volles Haus».

In der Höri-Halle war die Weihnachtsnot schon ausgebrochen

Handlung mit Erinnerungslücken

An Heiligabend hängt bei Familie Maier der Haussegen schief, denn Vater Anton (Manni Maier) und Sohn Markus (Nikolaj Wagner) erwachen mit schwerem Kopf und großen Erinnerungslücken von den Vorgängen der letzten Nacht. Mutter Rita (Petra Braun) ist alles andere als erfreut, denn Anton hat auch noch vergessen, den Weihnachtsbaum zu besorgen. Laut der neugierigen Nachbarin Martha Strecker (Anna Bruttel), muss sich angeblich in der besagten Nacht ein schrecklicher Verkehrsunfall, ein im Garten verscharrtes Unfallopfer, eine Leiche im Keller und eine wilde Schießerei im Wildpark zugetragen haben.

Und überdies wurde in das Juweliergeschäft von Antons Schwager Karl-Otto Edelstein (Thomas Weber) eingebrochen. Auch hierbei sollen Anton und Markus wohl ihre Finger im Spiel haben. Dann ist da noch Nachbar Theo (Herbert Frantzen). Er ist erzürnt, weil das Prunkstück seines Gartens, eine makellose Weisstanne, hinterrücks abgesägt und gestohlen wurde. Die neugierige Martha ist sich sicher, dass die Übeltäter bei der Familie Maier zu finden sind. Tatsächlich - die Weißtanne befindet sich im Haus. Und sie muss immer wieder versteckt werden, wenn Nachbar Theo kommt. Für das Familienoberhaupt Rita Maier ist ein alternativer Plastikweihnachtsbaum keine Option. Ganz klar: «Entweder verschwindet das Teil oder ich gehe».

Was ist tatsächlich passiert?

Licht ins Chaos bringt erst Sabine (Gini Hess), die Freundin von Markus, die mit den Zechkumpanen auf ihrer nächtlichen Tour unterwegs war. Weder Anton, Markus, Juwelier Edelstein noch Nachbar Müller können sich aufgrund ihres Alkoholexzesses an die Vorkommnisse erinnern. Somit lässt Sabine die "Nachtschwärmer" erst einmal genüsslich zappeln. Bevor sich zum Schluss alles in Wohlgefallen auflöst, kommen die Beteiligten ganz schön ins Schwitzen.

Letztlich stellt sich heraus, dass «die Herren nach der Weihnachtsfeier beim Yachtclub im Rotlichtmilieu versackt sind». Die wilde Schiesserei im Wildpark war eine verkorkste Aktion, sowie ein «dummer Jungenstreich», der Verkehrsunfall ein harmloser Wildunfall und die Leiche im Keller das Reh. Anton und Markus haben das Fell und den Kopf des Tieres im Garten vergraben.

Die Idee von einem fingierten Einbruch in seinem Geschäft stammt von Juwelier Edelstein selbst. Es braucht doch zu Weihnachten für die Ehefrauen eine «Aufmerksamkeit». Die Versicherung wird den Schaden begleichen, so sein Argument. Und bei der gestohlenen Weisstanne handelte es sich um Theos Geschenk zur Verlobung von Markus und Sabine. Mittlerweile verbrannte auch noch der «gestopfte Gänsebraten» im Backofen und musste als «Noteinsatz von der Jugendfeuerwehr Gaienhofen» gelöscht werden.

In den weiteren Rollen: Agathe Edelstein, die Frau des Juweliers (Bettina Hotz). Gini Hess (Sabine), als Verlobte von Markus, feierte mit der Aufführung am Samstagabend ihr Debüt auf der Dorftheater Bühne.

Der Schwank «Ach du fröhliche» war als diesjähriges Dorftheater ein Training für die Lachmuskeln, mit dem der Turnverein Gaienhofen an die lange Tradition anknüpfte, mit einer eigenen Theatergruppe das Dorf sowie die umliegenden Gemeinden jährlich mit einem Theaterstück zu erfreuen.

Autor:

Achim Holzmann aus Singen

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