Großes Interesse an Informationstermin
Leichtbauhalle Eigeltingen wird erst ab September belegt

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Eigeltingen. Ein großes Interesse gab es an einem Informationstermin zum Bau der Leichtbauhalle als Notunterkunft für Flüchtlinge am Donnerstagabend im Eigeltinger Gewerbegebiet. Wie Bürgermeister Alois Fritschi erklärte, habe es zu dieser Entscheidung des Gemeinderats auch keine Alternative gegeben. "Sonst hätten wir befürchten müssen, dass die Krebsbachhalle für die Unterbringung genutzt werden müsste, was unter Umständen den Verlust der Halle für den Kernort für zwei Jahre hätte bedeuten können. Man hab auch die anderen Hallen und Dorfgemeinschaftshäuser untersucht, aber diese seien einfach zu abgelegen. Monika Brumm vom Amt für Integration des Landkreises informierte darüber, dass die Leichtbauhalle erst ab September belegt werden soll mit geflüchteten Personen. Und zwar auch erst mal mit rund 90 Personen, obwohl die Zelthalle ausgelegt ist für 180 Personen. Man wolle sich dadurch einen Puffer setzen, falls ein Mehrbedarf entstehe. 

Die Besucher der Veranstaltung zeigten sich recht argwöhnisch zu Anfang der Zusammenkunft. In der Kritik stehen da vor allem die hohen Kosten von über 200.000 Euro im Monat für den Betrieb der Leichtbauhalle, das wären ja täglich über 6.000 Euro an Steuergeldern, die hier eingesetzt würden. Die Kosten entstehen durch die Mieten, aber auch durch die Betreuung und den Sicherheitsdienst für die Leichtbauhalle. Die Kreisumlage würde für die Gemeinde aber dadurch nicht steigen, erklärte Monika Brumm, denn die Kosten würden mit dem Land verrechnet, wenn auch verspätet. Sie stellte auch das Team vor, dass hier neben der Gemeinschaftsunterkunft Stockach diese Leichtbauhalle mit betreut. Welche Nationalitäten hier in Eigeltingen ankommen, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Geflüchtete aus der Ukraine machten gegenwärtig nur noch rund die Hälfte an Ankömmlingen aus. Die andere Hälfte käme zumeist aus Afghanistan und den arabischen Ländern wegen der dortigen Lage - und weiter aus Afrika.

Nachgefragt wurde natürlich auch wie die Geflüchteten dort "beschäftigt" würden. Wie von Monika Brumm die die Mitglieder des Betreuungsteams, das im Büroteil des auf dem Grundstück liegenden Unternehmens einziehen wird, gehörten Sprachkurse zu einem wesentlichen Bestandteil. Die würden in Singen oder Radolfzell angeboten und die Personen müssten in den meisten Fällen mit dem Bus anreisen. Da sei Eigeltingen ganz gut angebunden, in den Ortsteilen wäre das schwieriger. Auch dürften viele Geflüchtete inzwischen schon bald arbeiten
Wie Alois Fritsch sagte, habe es zur gesundheitlichen Grundbetreuung positive Rückmeldungen von den zwei örtlichen Ärzten wie der Apotheke gegeben. Im Ort selbst gibt es nur einen kleinen Einkaufsmarkt, die nächsten Discounter wären in Aach oder Orsingen.

Birgitta Auer, die schon in 2014 einen Helferkreis für Geflüchtete in Eigeltingen mit aufgebaut hatte, der inzwischen freilich nicht mehr aktiv war, hofft auf einen Neustart angesichts der aktuellen Situation, um die Menschen begleiten zu können, die Hilfe benötigten.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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