Konzept zum Bestand des Betriebs gesucht
Gemeinde will Bäckerei Martin verkaufen

Die Gemeinde Eigeltingen hatte vor zehn Jahren als Ersatzerbin die Bäckerei Martin übernommen. Jetzt will sie den Betrieb aber verkaufen, weil das nicht Aufgabe einer Gemeinde sei. | Foto: Privat / Archiv SWB
  • Die Gemeinde Eigeltingen hatte vor zehn Jahren als Ersatzerbin die Bäckerei Martin übernommen. Jetzt will sie den Betrieb aber verkaufen, weil das nicht Aufgabe einer Gemeinde sei.
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Eigeltingen. Die Gemeinde Eigeltingen hatte bereits in 2014 nach dem Tod von Bäckermeister Gustav Martin als Ersatzerbin die Bäckerei Martin und das dazu gehörende Grundstück übernommen. Nun aber soll das Gebäude verkauft werden, gab die Gemeinde in ihrem Mitteilungsblatt bekannt. Der Beschluss dazu wurde zuvor im Gemeinderat nach längerer Diskussion mit vier Gegenstimmen gefasst, nachdem das Geschäft schon einmal Anfang Juli wegen weiterem Klärungsbedarf von der Tagesordnung genommen worden war.

Das Ansinnen einer Stiftung für den Betrieb der Bäckerei, wie von Gustav Martin damals gewünscht, konnte seinerzeit aufgrund rechtlicher Hürden nicht umgesetzt werden. Bürgermeister Alois Fritschi sagte, dass die Stiftung damals von der Nachlassbehörde wie auch der Stiftungsbehörde in Freiburg nicht gewollt worden sei. Dem Wunsch Gustav Martins, dass die Eigeltinger auch in Zukunft mit frischem Brot und Brötchen versorgt sein sollen, hatte über zehn Jahre die Gemeinde als Erbin des Betriebs entsprochen. Rocco Pintaric und Paola Prato, eine ehemalige Mitarbeiterin, hatten die handwerkliche Bäckerei bisher weiter geführt, die auch viel Lob für ihre Qualität erhielt, auch vom Bürgermeister.

Aber es sei einfach nicht Aufgabe einer Gemeinde, eine Bäckerei zu führen, ist der Standpunkt von Alois Fritschi dazu. Deshalb hatte die Gemeinde ein Kaufangebot in ihrem neuen Mitteilungsblatt veröffentlicht. Damit die Eigeltinger und viele auf der Durchfahrt hier auch in Zukunft frisches, gutes und eigen hergestelltes Brot und Brötchen bekommen können, ist für weitere Entscheidung ein aussagekräftiges Betreiberkonzept mit einer Perspektive von 20 Jahren notwendig, kommuniziert die Gemeinde.

Sie wünscht sich nun Interessensbekundungen auch mit der Basis einer Finanzierungsplanung, auf deren Basis weiter verhandelt werden kann. Eine Frist für die Interessensbekundungen wurde auf den 20. September gesetzt. Baulich wurde das Gebäude in der Sitzung des Gemeinderats als sanierungsbedürftig eingestuft, mit entsprechendem Finanzierungsbedarf. Dafür gibt es ein relativ großes Grundstück hinter dem Betriebsgrundstück.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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