Eigeltingen muss mit weniger Geld die anstehenden Aufgaben bewältigen
Gemeinde steht vor großen Herausforderungen

Bollenberg | Foto: Seit letzten Sommer steht der Bebauunsplan Bollenberg für den Hauptort Eigeltingen. Der Start der Erschließungsarbeiten ab Sommer ist das größte Projekt im nun beschlossenen Haushaltsplan der Gemeinde. swb-Bild: Gemeinde
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  • Foto: Seit letzten Sommer steht der Bebauunsplan Bollenberg für den Hauptort Eigeltingen. Der Start der Erschließungsarbeiten ab Sommer ist das größte Projekt im nun beschlossenen Haushaltsplan der Gemeinde. swb-Bild: Gemeinde
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Eigeltingen. Einstimmig hat der Gemeinderat von Eigeltingen in seiner Sitzung am Montag den Haushaltsplan für die Gemeinde für 2022 verabschiedet. Wie die stellvertretende Kämmerin Karin Lütte den Gemeinderäten erklärte, steht die Gemeinde für dieses Jahr vor großen finanziellen Herausforderungen, auch in Folge des recht erfolgreichen Jahrs 2020, was sich nun in deutlichen Verschiebungen von Umlagen und Zuweisungen bemerkbar macht, so dass der Gürtel eng geschnallt werden muss.

Im Ergebnishaushalt für die laufende Verwaltung kalkuliert die Gemeinde mit Erträgen von 11,7 Millionen Euro, denen jedoch Aufwendungen von 13,2 Millionen Euro gegenüberstehen, so dass hier ein Defizit von rund 1,5 Millionen im Plan steht. Ursächlich dafür sind als größte Faktoren, dass die Schlüsselzuweisung vom Land für dieses Jahr deutlich verringert. Lag sie 2021 noch bei knapp 1,4 Millionen Euro, so kommen in diesem Jahr nur 288.900 Euro in der Gemeinde an, also rund 1,01 Millionen Euro weniger. Im Gegenzug erhöht sich die Umlage ans Land von 1,2 Millionen Euro in 2021 auf nun 2,01 Millionen Euro, als 911.000 Euro mehr. Und auch die Kreisumlage, die sich ebenfalls aus der Steuerkraft errechnet, geht knackig nach oben: von 1,52 Millionen Euro auf nun 2,52 Millionen Euro, also knapp eine Million Euro mehr. » Das sind gegenüber dem Vorjahr 2.998.100 Euro, also fast 3 Millionen über die wir weniger verfügen können«, so Karin Lütte in der Sitzung. Investiert muss auch in diesem Bereich einiges im Bestand der Gemeinde, zum Beispiel in die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Heudorf-Rorgenwies (150.000 Euro) im Abwasserbereich im Rahmen der Eigenkontrollverordung in Homberg/Münchhöf und die Befahrung in Eigeltingen zusammen knapp 400.000 Euro. Die den Bereich Friedhöfe sind 158.000 Euro eingeplant, für das Steuerungssystem der Wasserversorgung 200.000 eingestellt.

Der Finanzplan für die eigentlichen Neuinvestitionen startet schon mit einem Defizit von rund 1,66 Millionen in das neue Jahr, weil dort noch weitere »Kleinigkeiten« gegenüber dem Ergebnishaushalt dazu kämen. Investitionen von insgesamt knapp 5,5 Millionen Euro sinddabei vorgesehen, um die Gemeinde weiter zu entwickelt, der Finanzmittelbestand der Gemeinde, also die Rücklangen, werden dadurch im geplante 6,33 Millionen Euro abschmelzen müssen. Aber die Invesitionen sind strategisch gesetzt: An vorderster Stelle steht da die Erschließung des neuen Baugebiets »Bollenberg« ab Sommer mit 2,14 Millionen Euro. Die Fertigstellung der Arbeiten wird erst im Frühjahr 2023 sein, so dass hier für dass kommende Jahr weitere 1,4 Millionen Euro bereits verplant sind. Erst dann wird es dort dann über die Grundstücksverkäufe einen Rückfluss an Geldern geben, so dass hier ordentlich in Vorleistung gegangen werden muss. Der zweite ganz große Batzen wird der Kauf eines Grundstücks mit Gebäude am Ortsausgang Richtung Aach sein, wo dann der Bauhof neu und größer untergebracht werden kann. 700.000 Euro sind dafür vorgesehen. Dazu kommt noch der Geländekauf für die Zufahrt für 150.000 Euro, und ein neues Fahrzeug für den Bauhof für angesetzt 30.000 Euro und noch 20.000 Euro für ein Unkrautbekämpfungsgerät für die Friedhöfe.

Das ambitionierte Projekt Glasfasererschließung soll dieses Jahr mit Lehrrohrbau nach Guggenhausen, Eckhardsbrunn und Glashütte abgeschlossen werden können. Man habe dann über sechs Millionen Euro insgesamt investiert, bemerkte Bürgermeister Alois Fritschi dazu. Damit sei die Gemeinde bis fast in den allerletzten Zipfel bestens mit Internet versorgt.

Ein weiteres Paket für die bald weiter wachsende Gemeinde (derzeit rund 3.900 Einwohner) ist die Kinderbetreuung. 104.000 Euro stehen für einen zweiten Wagen für den stark nachgefragten Waldkindergarten im Plan, zu kommen 50.000 Euro für die Planung des trotzdem notwendigen Kindergartenanbaus. 80.000 Euro Planungskosten sind zudem für die Tudoburghalle Honstetten vorgesehen.

400.000 Euro stehen zwar im Haushaltsplan für einen Hochbehälter zur Dachsbühlquelle, die auch von der Stadt Aach mit genutzt wird, im Plan. Doch da gebe es auch noch größeren Verhandlungsbedarf, wurde angemerkt. Die Ausstattung der Feuerwehr mit neuen digitalen Funkgeräten - ein Projekt das im Landkreis schon seit 20 Jahren in Arbeit ist - wird die Gemeinde nach jetzigem Stand 83.000 Euro kosten. Die Erneuerung der Wasserversorgung in der Staigstraße vorgesehen.

»Wir stehen in diesem Jahr vor sehr großen Herausforderungen. Ein sparsamer Umgang mit den finanziellen Mitteln ist wichtig. Mir ist sehr wohl klar, dass auch im laufenden Jahr unvorhersehbare Ausgaben kommen werden, jedoch sind wir so knapp bemessen, dass wir bei neuen zusätzlichen Ausgaben an einer anderen Stelle Einsparungen vornehmen müssen«, machte Karin Lütte unmissverstädnlich deutlich.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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