Großer Feuerwehrtag in der Krebsbachhalle
Feuerwehr ist ein starker Aktivposten für die Gemeinde
Eigeltingen. Im Rahmen des "Gemeindefeuerwehrtag" versammelten sich in der Krebsbachhalle alle Abteilungen der mit 150 aktiven Kräften für einen Ort mit knapp 4.000 Einwohnern sehr stark besetzten Feuerwehr, um einerseits Bilanz zu ziehen, aber auch im verdiente Kräfte aus der ganzen Gemeinde für ihren langjährigen Einsatz zu würden. Angesicht der langen Liste staunte selbst Kreisbrandmeister Andreas Egger, der sich eine Stunde lang Zeit genommen hatte für den Part der Ehrungen.
Davor standen zunächst die Berichte durch den Gesamtkommandant Ralf Martin und Schriftführerin Regina Glatt über das Einsatzjahr sowie von Felix Wolpert für das vor der Umsetzung stehende Konzept "Ersthelfer vor Ort", bei dem die Eigeltinger Feuerwehr die erste ist, die diese Unterstützung der Rettungsdienste ab kommenden Jahr anbieten wird. Die Eigeltinger Feuerwehrleute, von denen einige schon eine zusätzliche Ausbildung gemacht haben, würden im Notfall von der Rettungsleitstelle angefunkt, um damit wertvolle Zeit zu gewinnen. Zwischen zwölf und 21 Minuten brauchen Notarzt und die Rettungsdienste je nach Ortsteil, und abhängig davon, ob aus Stockach, Engen, oder gar aus Tuttlingen angefahren werden muss. Im Falle eines plötzlichen Herzstillstands seien die ersten Minuten entscheidend, nach zwölf Minuten ohne Reanimation oder Defibrillator seien die Überlebenschance gleich null, wenn der alarmierte Rettungsdienst frühestens eintreffe. Der Dank ging an die Gemeinde, die die Ausrüstung und Ausbildung in der letzten Gemeinderatssitzung in den Haushalt aufgenommen hatte.
Insgesamt 40 Einsätze hatte die Wehr in der Gemeinde, die Hälfte davon waren den Unwettern geschuldet und diese Zahl werde wohl auch weiter ansteigen, so die Einschätzung. Vier Brandeinsätze, der größte davon bei den Nachbarn in Orsingen-Nenzingen, vier Verkehrsunfälle wurden verzeichnet. Der spektakulärste Einsatz war sicher am 19. Juli im Heudorfer Ried nach einem Notruf durch Spaziergänger, nachdem dort Tiere "bis zum Hals im Wasser" zu ertrinken drohten. Die alarmierten Feuerwehrleute konnten freilich gleich wieder abrücken, da die dort lebenden Wasserbüffel vom "Hof Steinegg" eigentlich nur ihrem Namen alle Ehre machten.
Dankbar ist die Feuerwehr über die neue Entschädigungssatzung, die erst vor wenigen Wochen im Gemeinderat verabschiedet wurde und die Wertigkeit dieses Ehrenamts zum Ausdruck bringe, so Ralf Martin.
Regina Glatt konnte die jeweiligen Hauptversammlungen der Abteilungen mit ihren Veränderungen Revue passieren lassen und auch auf sieben große öffentliche Proben zurückblicken, eine davon auch mit den Nachbarn aus Emmingen-Liptingen, eine auch mit den Rettungsdiensten. Weiter war die Feuerwehr eifrig dabei kräftig Öffentlichkeitsarbeit mit Präsenz auf den Dorffesten und der Fastnacht zu zeigen. Von daher ist man auch mit der Arbeit für die Jugendfeuerwehr, die in Eigeltingen zentral angeboten wird, hochzufrieden.
Auch Ehrungen standen auf der Tagesordnung des Feuerwehrabends. Dazu war Kreisbrandmeister Andreas Egger in die Krebsbachhalle gekommen und widmete sich zuvor ausführlichst den aktuellen Themen wie Digitaler Alarmierung und Digitalfunk, was nach Jahrzehnten des Wartens nun endlich umgesetzt wird.
Mit dem Ehrenzeichen in Silber wurden Frank Hall (Eigeltingen), Johannes Sautter und Tobias Senge (beide Reute) ausgezeichnet. Gleich neun Feuerwehrleute konnten für 40 Jahre aktiven Dienst ausgezeichnet werden, das auch für Egger sehr bemerkenswert erschien. Weiter Besonderheit: unter ihnen war auch Kommandant Ralf Martin und sein Zwillingsbruder Georg, die nicht nur ihre Zimmerei und Schreinerei gemeinsam betreiben, sondern auch noch am selben Tag erst in die Jugendfeuerwehr gingen und zeitgleich dann in die aktive Wehr wechselten. Weiter wurden Richard Auer, Kurt Fichthaler, Michael Moll, Martin Roth, Axel Schuster und Helmut Widemann (alle Heudorf) wie Josef Maier (Reute) mit dem Ehrenzeichen in Gold gewürdigt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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