Feuerwehr Eigeltingen probeweise im Einsatz
Eine Jahresübung mit überraschender Wendung

Mit Spreizer und Schere hoben die Einsatzkräfte der Feuerwehr Eigeltingen den Heizkessel an, der bei der Jahreshauptübung bei der Firma Bothe-Reichle Rauchauslöser war.  | Foto: Philipp Findling
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  • Mit Spreizer und Schere hoben die Einsatzkräfte der Feuerwehr Eigeltingen den Heizkessel an, der bei der Jahreshauptübung bei der Firma Bothe-Reichle Rauchauslöser war.
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Eigeltingen. Proben für den Ernstfall hieß es am Samstag, 28. September wieder für die Feuerwehr Eigeltingen bei deren Jahreshauptübung. Dabei wurden jedoch selbst die Einsatzkräfte selbst während der Übung überrascht. 

Ausgangsszenario hierbei war ein vermuteter Brand bei der Firma Bothe-Reichle im Industriegebiet Hinterhofen nahe der Firma Aptar. Dort hatte ein Anrufer einen Knall gehört und Rauch an der rechten Seite mit den Rolltoren gesehen. Bei der Anfahrt um kurz nach 16 Uhr war zudem unklar, ob sich auch Personen im Gebäude befanden. 

Ausgehend von einem vermuteten Entstehungsbrand bereiteten die mit einem Einsatzleitwagen (ELW), Löschfahrzeug (LF) und Schlauchwagen (SW) angerückten Einsatzkräfte der Abteilung Eigeltingen unter der Leitung von Abteilungskommandant Markus Reichelt, zunächst den für solch ein Szenario notwendigen Löschangriff vor. Mit Atemschutzgeräten ausgestattet machten sich einige KameradInnen auf, um nach Rücksprache mit Gruppenführerin Natascha Glück und der Koordinatorin der Atemschutzübungen, Sabrina Gerlach, das Gebäudeinnere zu erkunden. Hierbei stellten die Einsatzkräfte fest, dass es sich hier nicht um einen Brand handelte, sondern um eine Verpuffung an einem Heizkessel, die bei einer Testung dessen zu einer Explosion führte. 

Ein junger Mann wurde dabei unter dem 800 Kilogramm schwer angenommenen Kessel eingeklemmt, ein anderer Junge daneben verschüttet, was vor allem durch laute Hilferufe zu vernehmen war. Nun war die Aufgabe der Einsatzkräfte, mittels eines technischen Rettungseinsatzes die verletzten Personen zu befreien, was einige der Wehrleute auch überraschte. "Wir haben die KameradInnen bewusst nicht über diese Wendung informiert, um sie auch für solche Einsätze fit zu machen", erklärte Regina Glatt, Pressesprecherin sowie an diesem Tag Moderatorin der Übung, nach dieser dem WOCHENBLATT. 
Nun kamen, nachdem mit einem Lüfter der Rauch verringert wurde, erstmals die im Juli ins Leben gerufenen Helfer vor Ort zum Einsatz, wenn auch nur übungsweise, um im hinteren Bereich des Gebäudes zunächst den verschütteten Jungen zu retten. Etwas behutsamer mussten die Einsatzkräfte dann bei der Bergung des jungen Mannes unter dem Heizkessel vorgehen, auch wenn dieser vorerst von einer Puppe "vertreten" wurde. Ausgerüstet mit Schere und Spreizer hoben die KameradInnen Schritt für Schritt den Heizkessel an, ehe nachdem die Helfer vor Ort den Verschütteten retteten und diesen, wie den anderen Jungen auch, zur medizinischen Versorgung brachten. 

Hiernach war der Übungseinsatz, bei dem neben dem ELW, LF und SW auch das Mannschaftsfahrzeug und der Einsatzwagen der Helfer vor Ort zugange waren, nach etwas mehr als einer halben Stunde auch schon zu Ende, der Regina Glatt zufolge auf Nachfrage des WOCHENBLATTs als voller Erfolg bezeichnet werden konnte. So wurde bei der Nachbesprechung vom Steißlinger Kommandant Andreas Maier als Vertreter von Kreisbrandmeister Andreas Egger vor allem die schwierige technische Rettung hervorgehoben.

Autor:

Philipp Findling aus Singen

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