Staatssekreter Theuer verteilt 28,4 Millionen Euro

Ein wichtiger Schub für mehr Glasfaser-Gleichheit

Eigeltingen. Da waren doch trotz der Kurzfristigkeit des Termins alle BürgermeisterInnen im Eigeltinger Rathaus zusammen gekommen, denn der parlamentarische Staatssekretär Michael Theurer aus dem Ministerium für Digitalisierung konnte schon ein halbes Jahr nach der Beantragung eine gute Nachricht und viel Geld symbolisch mitbringen, welches der BLS-Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen zugedacht ist und auch von der Gemeinde Eigeltingen mitbetreut wird. Insgesamt 28,4 Millionen Euro Bundesförderung wurden an das kommunale Unternehmen übergeben, wovon 9,5 Millionen Euro alleine für den weiteren Glasfaserausbau in der Gemeinde Eigeltingen mit ihren sechs Ortsteilen, vier Weilern und 46 Höfen entfallen. "Hierfür wird nun durch den Zuschuss der Glasfaserausbau bis ins Haus als 'Daseinsvorsorge' möglich", wie Bürgermeister Alois Fritschi sich sichtlich freute. Der Bundeszuschuss wird in den nächsten Monaten durch die Komplementärförderung des Landes über 40 Prozent der Kosten von 19 Millionen Euro ergänzt, die Gemeinde Eigeltingen ist nach den Förderrichtlinien mit 10 Prozent der Kosten beteiligt.

Was die Landesmittel betrifft, so müssen diese nun gesondert beauftragt werden, denn für den Antrag sei die Bundesförderung maßgeblich, sagte Arne Zwick, Bürgermeister von Meßkirch, der auch Aufsichtsratsvorsitzender der BLS ist. Dies werde wohl um die vier Monate in Anspruch nehmen. Die Planungen für die nun mit den Zuschüssen möglichen Erschließungsarbeiten werden freilich schon aufgenommen, um dann parat zu sein.
"Wir müssen nun in jeder Bewohnten unserer Gemeinde die neuen Glasfaserleitungen verlegen", kündigte Alois Fritschi beim festlichen Termin an. Dafür werde man allerdings auch eine Weile brauchen und wahrscheinlich auch mit mehreren Bautrupps arbeiten, die wiederum von den Planern der BLS beauftragt werden. "Wir haben zum Glück vier Jahre Zeit, um den Zuschuss zu verwenden", sagte er weiter. 
Die nun mögliche Erschließung baut auf den Bau einer Backbone an, die in 2018 damals im Verbund mit der Gemeinde Mühlingen durch die Region und unter anderem zu den Eigeltinger Ortsteilen verlegt wurde. Von den Stationen dort werden die Signale derzeit aber noch durch Kupferkabel in die Haushalte weiter geleitet, was ja doch zu Einschränkungen in der Datennutzung führen kann, vor allem wenn längere Strecken überbrückt werden müssen. Die nun gewährten Zuschüsse sind auch Teil des "2 Gigabit-Programms" des Bunds- und der Länder, sagte Michael Theurer. Damit sollten die Unterschiede zwischen Stadt und ländlichen Raum ausgeglichen werden, so könnten in den Städten die Betreiber der Netze aufgrund der Anschlussdicht diesen Ausbau von Glasfaser bis in die Wohnung eigenwirtschaftlich vornehmen.

Hierzu gab es im Nachgang ein Statement von MdB Andreas Jung: "Als Bundestagsabgeordneter freue ich mich sehr, dass schnelles Internet in Eigeltingen mit 9 Millionen Euro unterstützt wird. Damit wird das überzeugende und innovative Konzept belohnt, das Alois Fritschi mit den Partnerkommunen erarbeitet hat. Die Förderung von Bund und Land ist eine Investition in gleiche Lebensverhältnisse in Städten und ländlichen Gebieten. Schnelles Internet ist dabei ein entscheidender Standortfaktor."

„Ich freue mich sehr darüber, dass die Gemeinde Eigeltingen von den Mitteln des Förderprogramms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr profitiert. Dies ermöglicht einen beschleunigten Ausbau im ländlichen Raum. Wir setzen uns mit Nachdruck für die Digitalisierung ein, um die Chancen auf Fortschritt nicht ungenutzt verstreichen zu lassen“, teilte FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Ann Veruschka Jurisch mit.

Bei dem Projekt investiert die BLS Breitbandversorgungsgesellschaft im Landkreis Sigmaringen mbh & Co. KG nicht nur in die Erschließung von unterversorgten Adressen in der Gemeinde Eigeltingen, sondern auch in der Gemeinde Herdwangen-Schönach und in den Städten Gammertingen und Veringenstadt, für die der Gesamtrahmen von 28,4 Millionen Euro gesteckt wurde. Auch Vertreter dieser Gemeinden waren bei der Übergabe anwesend.