"Helfer vor Ort" in Dienst gesetzt
Ein Meilenstein für die Eigeltinger Feuerwehr
Eigeltingen. Mit einem ganzen Feuerwehrfest und der Präsentation vieler Einsatzbereiche hat die Freiwillige Feuerwehr Eigeltingen am Sonntag, 7. Juli einen wichtigen Schritt vollzogen. Die Spende eines Fahrzeugs der Volksbank Überlingen-Stockach, die aus dem Gewinnsparen der Bank finanziert wurde, war Anlass, die neuen "Helfer vor Ort" symbolisch ins Amt zu setzen.
Seit zwei Jahren war man in Eigeltingen unter Kommandant Ralf Martin sowie der Unterstützung durch Felix Wolpert, der selbst als Rettungssanitäter tätig ist, als erste Feuerwehr im Landkreis beschäftigt, die "Helfer vor Ort" einzuführen. Dies aus der Erkenntnis, dass in medizinischen Notfällen in Eigeltingen, besonders in den entlegeneren Ortsteilen, lange auf die Ankunft der Rettungskräfte gewartet werden muss, weil diese aus den nächsten Rettungswachen in Radolfzell, Stockach, Engen oder manchmal sogar aus dem Landkreis Tuttlingen, lange brauchen und manchmal auch nicht gleich verfügbar sind. Durch das "Rote Kreuz" gibt es die "Helfer vor Ort" bereits in Öhningen und der Reichenau, derzeit bereiten auch die Feuerehren Mühlingen und Hohenfels gemeinsam den Start für ihre Gemeinden vor.
Die Gemeinde Eigeltingen unterstützte die Ausbildung der insgesamt nun 18 "Helfer vor Ort" informierte Bürgermeister Alois Fritschi bei der symbolischen Schlüsselübergabe des Einsatzfahrzeugs durch Rainer Rauch von der Volksbank, selbst auch aktives Mitglied der Eigeltinger Wehr. Die Gemeinde werde das Fahrzeug dann auch nach dem Ablauf des Leasingvertrags übernehmen, kündigte Fritschi an, der sich hier genauso stolz zeigte wie Kommandant Ralf Martin, der die Eigeltinger Feuerwehr als "spitze" Bezeichnete, da sie hier doch eine führende Rolle im Landkreis einnehme und als Vorbild fungiere.
Die neuen 18 "Helfer vor Ort" hatten im Frühjahr eine Ausbildung zum Rettungsassistenten mit Extra-Stunden absolviert. Reanimationen oder Beatmungen wurden dabei auch an lebenden Darstellern des Roten Kreuzes durchgeführt, die Mitfahrt im Rettungswagen im Rahmen von Praktika wie vier schriftliche Prüfungen mach deutlich, dass hier durchaus auf profunde Ausbildung wert gelegt wird, die eben bis zum Zeitpunkt des Eintreffens der professionellen Rettungskräfte oft über Leben und Tod entscheidende Zeit nutzen können. Denn bei Herz- oder Atemstillstand, sind es nur wenige Minuten Zeit, die hier darüber entscheiden, ob die Patienten überleben oder nicht. Auch im Fall von Bränden und Unfällen sei ja oft schnelle Hilfe gefragt, bis auch hier Rettungskräfte eintreffen. Wie das in der Praxis funktioniert, wurde vor den Gästen des Feuerwehrfests im Eigeltinger Gewerbegebiet gleich praktisch mit einer Übung einer technischen Hilfeleistung an einem Unfallwagen demonstriert.
Die Feuerwehr Eigeltingen baut mit ihren "Helfern vor Ort" einen Bereitschaftsdienst auf, wozu nun auch das übergebene Einsatzfahrzeug, das dann für die Einsätze genutzt werden kann, ins Spiel kommt. Die Alarmierung erfolgt in der Regel über die Rettungsleitstelle oder die neue digitale Alarmierung, die Helfer vor Ort können auf jeden Fall innerhalb weniger wertvoller Minuten vor Ort sein.
Das Feuerwehrfest am Eigeltinger Feuerwehrhaus wurde auch dazu genutzt, die Vielfalt der Rettungsdienste mit vorzustellen. Mit vor Ort waren das Technische Hilfswerk Stockach, die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Singen, das Rote Kreuz wie auch die "Tierrettung Südbaden" und wurden den Nachmittag über durch Interviews mit Felix Wolber vorgestellt.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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