Gemeinderat stimmt gegen Vorschlag von Bürgermeister Matthias Weckbach

Parkplatz an der Ludwigshafer Bergstraße bleibt geöffnet

Bodman-Ludwigshafen. Die Diskussion war am Dienstagabend in der virtuellen Sitzung des Gemeinderats von Bodman-Ludgwigshafen ausdauernd und emotional als es daraum ging über eine Sperrung des Parkplatzes an der Bergstraße oberhalb von Ludwigshafen zu beschließen. Abgezeichnet hatte sich die Ablehung des Vorschlags freilich schnell, denn die Gemeinderäte wogen den Wert des Punktes mit seinem enormen Ausblick auf das See-Ende und Bodman höher als die vielen Beschwerden wegen des Motorradlärms, der hier an schönen Tagen in den Ort herunterschallt. Denn unter Motorradfahrern ist die Strecke wegen ihres kurvigen Charakters enorm beliebt. "Der Parkplatz wird sehr oft dazu genutzt um sich gegenseitig zuzuschauen, wie hier die Kurven genommen werden", so Bürgermeister Weckbach, der das Problem intensiv verfolgt hat, zum Teil die Kennzeichen der Motorräder fotografierte um herauszubekommen, wie groß der Einzugsbereich für die Bergstraßen-Fans ist, die sich hier regelmäßig versammeln. Der Parkplatz war im ersten Corona-Sommer schon mal gesperrt gewesen, um Ansammlungen zu verhindern. Die Erfahrung für Matthias Weckbach war die, dass es damals deutlich ruhiger wurde, und deshalb wollte er nun dauerhaft zu dieser Lösung greifen. Denn auf der Kreisstraße seien andere Maßnahmen nicht möglich oder versprächen auch keine Wirkung, wie etwa ein Tempolimit. Die Straße sei auch kein Unfallschwerpunkt, weil dort ja auch gar nicht so schnell gefahren werden könne wegen der engen Kurven. Weckbach meinte auch, dass es nicht um einen Rückbau ginge.

Die Gemeinderäte sahen es anders. Sie hoben die Besonderheit des Aussichtspunkts hervor, der der Gemeinde viel bringe, und viele der Räte selbst hängen an dieser Aussicht. "Wir weigern uns den Parkplatz aufzugeben, nur weil andere sich daneben benehmen", brachte es Alessandro Ribaudo für die CDU am schärfsten auf den Punkt. Esther Moll von den Freien Wählern würde den Platz gar als "Selfie Point" prädestinieren, wie es sie auch an anderen Stellen der Gemeinde gibt. Erinnert wurde auch daran, dass die Strecke früher ja sogar als Strecke für Oldtimer-Rennen beworben wurde. Einzig Gemeinderätin Petra Haberstroh schloss sich in der Abstimmung den Argumenten von Matthias Weckbach an. Der nahm die Niederlage durchaus persönlich: Wenn er in Zukunft auf den Lärm von der Bergstraße angesprochen werde, verweise er dann auf diese Entscheidung des Gemeinderats, sagte er. Mit seiner Untersützung sei in diesem Punkt jedenfalls nicht mehr zu rechnen.