Staatssekretärin Elke Zimmer zu Besuch
Der „City-Train“ soll ab kommendem Frühjahr in Bodman starten

Bürgermeister Matthias Weckbach bei der Vorstellung des Mobiltätskonzepts der Gemeinde beim Besuch von Verkehrs-Staatssekretärin Elke Zimmer im Konferenzsaal des Seeums. | Foto: Fiedler
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Bodman-Ludwigshafen. Der Ort Bodman soll mit seinem Mobilitätskonzept und dann einem selbstfahrenden Bus zum Leuchtturmprojekt im Land werden, machte Bürgermeister Mattias Weckbach bei einem Besuch von Verkehrs-Staatssekretärin Elke Zimmer deutlich, die mit einer Delegation von Grünen-Lokalpolitikern, unter ihnen auch Eberhardt Röhm aus Singen, und der Landtagsabgeordneten Dorothea Wehinger die Gemeinde am See-End zu einem Informationsaustausch besuchte. Auch wenn die Amtszeit von Bürgermeister Matthias Weckbach nur noch bis zum Frühjahr dauert, will er bis dahin einen „City-Train“, wie der selbstfahrende Bus derzeit noch genannt wird, mindestens im Probebetrieb unterwegs wissen, wie er in seiner ausführlichen Vorstellung vermittelte. Die Weichen dafür wurden schon längst gestellt.

Der nun vorgestellte „City-Train“ des Unternehmens Neumaier Industry aus Hofstetten im Schwarzwald, das bereits selbstfahrende Module für den Logistikbereich umgesetzt hat, ist quasi das Highlight des seit Jahren in der Umsetzung befindlichen Mobilitätskonzepts der Gemeinde, das das erste seiner Art im Land sein wird. Er soll im Realbetrieb zunächst auf einer Strecke zwischen dem vor einigen Wochen fertiggestellten „Mobility Hub“ am noch in der Umsetzung befindlichen vergrößerten Kapelle-Parkplatz vor Bodman, der die Belastung durch parkende Autos und vor allem den Parksuchverkehr maßgeblich entlasten soll, und dem Hafen eingesetzt werden. Das sei auch der Ausgangspunkt der Pläne gewesen, so Weckbach. Damit ist freilich auch ein Parkleitsystem verbunden, das zum Wechsel auf andere Mobilitätsformen anregen soll, so zum Beispiel auch durch sehr teure Parkplätze in beiden Ortsmitten, aber günstigere Parkplätze in der Peripherie. Die Gemeinde Bodman-Ludwigshafen bietet deshalb schon länger das Ein-Euro-Ticket in der Gemeinde an. Für ungeahnte Probleme sorge freilich die Anwendung für die ganze Gemeinde, da die beiden Teilorte so weit auseinander liegen. Dafür könnte man für Bodman jetzt nach sehr intensiven Verhandlungen mit dem Verkehrsverbund des Landkreises sogar kostenlose Busfahrten in Bodman anbieten, wenngleich die Fahrgäste dafür einen Gutschein benötigten, der dann mit dem Landkreis abgerechnet werde, sagte Weckbach in seiner Präsentation weiter.

Am neuen Mobility-Hub sollen dann auch elektromobile Zweiräder zum Ausleihen angeboten werden. Das Parkplatzmanagement für beide Gemeindeteile soll auch über Verkehrsinformationssysteme verbreitet werden, zum Beispiel über die Navigationsgeräte in Autos.

Wie Weckbach weiter informierte, sehe es sehr gut aus, dass der Probebetrieb für den „City-Train“, der per GPS-Steuerung und mit zahlreichen Sensoren unterwegs ist, um ein Maximum an Sicherheit bieten zu können, im kommenden Frühjahr starten könne. Dafür ist der selbstfahrende Bus-Zug erst mal nur auf einer verkürzten Strecke zwischen dem Parkplatz Kapelle und dem Hafen unterwegs, um auch einen attraktiven Fahrplan anbieten zu können. Für einen Rundkurs durch den hinteren Gemeindeteil wäre dann wohl ein zweiter Bus nötig. Mit maximal rund 25 km/h könnte der Bus unterwegs sein. Bis zur Einführung muss die Gemeinde da auch noch kräftig investieren. Mit rund 1,3 Millionen Euro beziffert Weckbach die Kosten für den „City-Train“ (300.000 Euro), die Lage- und Servicegarage (150.000 Euro) wie Ampeln, die dem „City-Train“ Vorfahrt verschaffen sollen. Die Betriebskosten werden aktuell mit rund 40.000 bis 70.000 Euro für das Angebot kalkuliert, das wie gesagt bisher einmalig im Land wäre. Staatssekretärin Elke Zimmer zeigte sich begeistert über die Beharrlichkeit, mit der Matthias Weckback die Pläne vorangetrieben hatte. Die werde sicher im kommenden Frühjahr wiederkommen, um mit dem „City-Train“ zu fahren, kündigte sie an. Weckbach hofft freilich auch auf kräftige Zuschüsse vom Land für die weitere Umsetzung. 85 Prozent könnten da schon drin sein, meinte er.

Für Bodman-Ludwigshafen läuft auch die Planung für die „Mobility-Hubs“ weiter. Dort soll zur Entlastung des Ortskerns zum einen ein Parkhaus am Strandbad im Osten der Gemeinde entstehen. Da denke man die Mobilitätswende schon weiter in der Hoffnung, dass mehr und mehr Gäste künftig mit dem ÖPNV anreisen. Deshalb werde das Parkhaus so geplant, dass es sich später auch als Wohnraum nutzen lasse. Als weiteren Parkstandort vor dem Ort hat Weckbach den möglichen künftigen Standort für das Feuerwehr-Gerätehaus im Westen an der B 31 vor dem Ortsausgang visioniert. Auch das wäre dann zum Beispiel ein möglicher Startpunkt für einen „City-Train“.

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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