"Art Brut" im Kloster Hegne: „In mir haust eine Farbe!"
Allensbach-Hegne. „In mir haust eine Farbe!" mit Art Brut und zeitgenössische Positionen in Zeichnung, Plastik und Malerei ist das Motto einer Ausstellung im Hotel St. Elisabeth in Hegne, in der zwölf Kunstschaffende der Malwerkstatt der "Neuland Werkstätten" der Zieglerschen ihre einzigartigen Werke präsentieren.
Die Ausstellung ist die Premiere des neuen Kunstkuratoriums im Kloster Hegne, die gemessen an der Besucherzahl der Vernissage sehr gelungen war. Die Lobby des Hotels St. Elisabeth war bis auf den letzten Stuhl belegt; manche fanden nur noch einen Stehplatz.
Eingestimmt wurden die Gäste mit jazzigen Klängen des Gypsy Jazz Trio „Die Drahtzieher“, die die Ausstellungseröffnung schwungvoll umrahmten.
Prof. Dr. Florian Kluger, Geschäftsführer des Klosters und Vorstand der Stiftung Kloster Hegne, begrüßte die Anwesenden, insbesondere die KünstlerInnen, die Musiker und die Leiterin des Malateliers in Wilhelmsdorf, Silke Leopold.
Die Künstlerinnen und Künstler leben in Wohngruppen für Menschen mit Behinderung. Als Ausdruck der Wertschätzung und der Anerkennung ihrer künstlerischen Leistung erhielt jede und jeder zu Beginn eine Rose, was sie in den Reihen der Gäste erkennbar machte.
Silke Leopold führte in die Ausstellung ein. Zunächst stellte sie „Art Brut“ als eine besondere Art künstlerischen Gestaltens vor. Die ausgestellten Werke zeigen individuelle und einzigartige Sichtweisen auf Innen- und Außenwelten: teils schrill, farbenstark und großformatig, teils zart, filigran und sensibel. Gesellschaftliche und private, vor allem aber ganz menschliche Weltgeschichten, die sich durch Spuren und Linien in Schichtungen einen farbigen Weg auf hintergründigen Flächen suchen.
Sehr berührend und persönlich plauderte Frau Leopold dann ein wenig „aus dem Nähkästchen“. Sie brachte die ganz individuelle Weise der Gestaltung der KünstlerInnen und deren persönliche Motivation und Motiv-Vorlieben ins Wort. Sie ließ somit auch den Schaffensprozess beim Entstehen der kraftvollen und berührend authentischen Werke erlebbar werden. Da einige der anwesenden KünstlerInnen gehörlos sind, übersetzte ein Mitarbeiter der Einrichtung die Einführung in Gebärdensprache.
Zum Ende verband Florian Kluger den Dank an Silke Leopold mit der Einladung, die Ausstellung zu besichtigen, die Kunstschaffenden hinter den Werken kennenzulernen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Begleitet wurde der Aufbruch zu den Kunstwerken und ans Getränkebuffet von den Klängen der „Drahtzieher“.
Die Ausstellung ist bis zum 21. Februar 2025 täglich von 10-17 Uhr im Hotel St. Elisabeth des Klosters Hegne zu besichtigen.
Mehr auch unter kloster-hegne.de
Quelle: Kloster Hegne/Stiftung Kloster Hegne, Julia Pryss
Autor:Presseinfo aus Singen |
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