Tag der Städtebauförderung
"Nächstes Jahr wieder eine Einweihung"

Bürgermeister Manfred Ossola zeigt den Anwesenden Eindrücke und Pläne des künftigen Vereinszentrums | Foto: Anja Kurz
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Aach. In den letzten Jahren hat sich in der Stadt Aach einiges getan - von der neuen Ortsmitte über Straßensanierungen bis hin zu privaten Maßnahmen. Hilfreich waren hier die Mittel der Städtebauförderung, einen Überblick des Erreichten gab Bürgermeister Manfred Ossola am Samstag, 13. Mai, dem deutschlandweiten Tag der Städtebauförderung. Im Anschluss konnten sich die rund 25 Anwesenden noch die beiden großen, aktuellen Projekte - das Zentrum für Vereine und das Mühlen-Areal - von nahem ansehen.

Viel erreicht in den letzten zehn Jahren

Dass sich in der kleinen Stadt mithilfe der Fördermittel des bundesweiten Programms zur Städtebauförderung einiges verändert hat, verdeutlichte die Zusammenfassung. Nachdem das Sanierungsgebiet bestimmt wurde, zeigte 2015 der Bau eines Nahversorgers, dass Aach umsetzen kann, was geplant wird. Es wurde auf das Gesamtsanierungsgebiet "Im Dorf" erweitert und die anstehenden Projekte Schritt für Schritt angegangen. Mit zuerst waren hier die Langensteiner Straße und die Ettenbergstraße mit einer Sanierung an der Reihe. Am meisten Zeit, Begutachtung und Entwicklung wurden in die neue Ortsmitte und das Roth-Areal investiert. Doch während ersteres dann am Tag der Städtebauförderung vergangenes Jahr eröffnet wurde, musste das heute zum Mühlen-Areal umbenannte Ensemble einen Schritt zurück hinnehmen. "Der Investor, mit dem wir zuerst verhandelt haben, hat immer weniger unseren Erwartungen entsprochen und mehr unsere Nerven strapaziert", berichtete Ossola, so habe man im Jahr 2021 hier die Verhandlungen abgebrochen und einen neuen Wettbewerb für die Entwicklung gestartet.

Die bisherigen Gesamtinvestitionen der Stadt belaufen sich auf etwas mehr als 6,3 Millionen Euro, einen Anteil von 45 Prozent, also rund 2,8 Millionen Euro finanzierte sich über städtebauliche Zuschüsse von Land und Bund. Der reguläre Fördersatz von circa 60 Prozent senkte sich durch Baumaßnahmen, wie die Sanierung der Hauptstraße, deren rund 700.000 Euro Baukosten nur geringfügig bezuschusst wurden. Allerdings hob Manfred Ossola im Angesicht der Investitionen und Zuschüsse insgesamt hervor, "wie wertvoll es ist, wenn man in so einem Programm ist."

Auch Private Maßnahmen gefördert

Neben Projekten der Kommune wurde und wird über das Programm auch die private Sanierung gefördert. Auch wenn von außen dabei zumeist nur die Farbe als Veränderung ersichtlich sei, habe sich hier laut dem Bürgermeister meist deutlich mehr getan: "Oft wurden etwa Fenster oder Türen ausgetauscht und die Dämmung modernisiert." Das Kostenvolumen der insgesamt 16 Sanierungen belaufe sich auf geschätzte 4,3 Millionen Euro, hiervon beinahe 1,3 Millionen Euro aus Zuschüssen, anteilig zu 60 Prozent von Bund und Land, die restlichen 40 Prozent kamen von der Stadt Aach.

Vereinszentrum in der Ortsmitte

Neben einem Rathausumbau steht im kommunalen Bereich in den kommenden Monaten noch die Sanierung der Mühlenstraße 1 an. Abgesehen von größeren Räumen für das soziale Netzwerk der Stadt, sollen in dem ausgebauten Gebäude auch die Vereine der Stadt unterkommen. Das wird ergänzt von einem Vereinsbus inklusive Garage, im bisherigen Musikhaus werde es unter anderem eine Küche für die Vereine geben, im Zentrum des Hauses einen Saal mit Bühne für Veranstaltungen, sowie auch eine kleine Wohnung. Ein Aufzug ist eingeplant, nichtsdestotrotz werde es einen zusätzlichen barrierefreien Auf- und Eingang zu den Vereinsräumen geben, was Ossola vor Ort zeigen konnte. Dass auch die Maßnahmen in Aach von Preissteigerungen und Unsicherheiten beim Bauen betroffen sind, zeige sich deutlich am Bereich Elektro: Hier berichtet der Bürgermeister, nur ein Interessent habe ein Angebot abgegeben, das sich auf Kosten von etwa 806.000 Euro beläuft, mit ungefähr 32 Prozent Mehrkosten in diesem Gewerk. Doch der Aacher Rathauschef bleibt optimistisch, das Gebäude soll Ende des Jahres fertiggestellt werden und der nächstjährige Tag der Städtebauförderung, wie schon 2022, dann eine Einweihung sein.

Mühlen-Areal weiter in Vorbereitung

Da das ehemalige Roth-Areal von Investor und Projektleiter Sebastian Schmäh gekauft wurde, zählt es nicht zu den rein kommunalen Investitionen Aachs. Doch da es eine sehr bewegte Geschichte hat und große Teile der 8.000 Quadratmeter großen Fläche an die Stadt und damit die Öffentlichkeit zurückgehen werden, gab es trotzdem eine Führung. Das Kern-Mühlengebäude stamme vermutlich aus dem Jahr 1660, während die restlichen Gebäude (Mühlenanbau, Ökonomie und Säge) um 1900 gebaut oder ausgebaut wurden. Die Mühle soll bis Ende des kommenden Jahres fertig sein, im Anschluss folgen dann erst die Säge (ohne Wohnnutzung) und dann das Ökonomiegebäude. Bisher sei Schmäh hauptsächlich dabei, sich mit der Denkmalschutzbehörde abzustimmen, diese Kommunikation wiederum sei maßgeblich für das hohe Vertrauen beider Seiten zueinander. Er rechnet damit "im Juni kräftig anfangen" zu können. Bis dann die Arbeiten durch das Aufstellen eines Krans ersichtlich werden, werde im Moment das separate Wohnhaus als Unterkunft für die "Kernmannschaft" der Sanierung ausgebaut. Für das in Erwägung gezogene Heizungssystem mit Flusswärme habe er erste unterstützende Kontakte zu Forschenden knüpfen können. Zum Schluss der Führung am Samstag machten einige Besucher deutlich, dass der "Profi", den die Stadt hier für das Areal gefunden habe, sie von seinen Zielen und Ideen überzeugen konnte.

Ausführliche Informationen rund um das Aach-Areal:

Die nächste "Perle" wird poliert
Autor:

Anja Kurz aus Engen

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