«Nennt mich Ismael», fordert der Erzähler das Publikum auf und berichtet davon, wie er als Matrose zur See fahren will, um seiner Schwermut zu entkommen. Er heuert auf einem alten Walfänger namens «Pequod» an, gemeinsam mit dem Harpunier Queequeeg, mit dem er Blutsbrüderschaft schliesst. Wie sich herausstellt, dient das Ziel ihrer Fahrt jedoch nicht allein dem Walfang, sondern dem persönlichen, hasserfüllten Rachefeldzug eines «gottlosen, gottgleichen Mannes», des einbeinigen Kapitäns Ahab. Heimatlos und von blindem Hass angetrieben, schart dieser eine Gemeinschaft verschworener Gefährten um sich, um den sagenumwobenen weissen Wal Moby Dick, der ihm einst das Bein abriss, in den Weltmeeren zu suchen und zur Strecke zu bringen.
Inspiriert von der Sprachgewalt Shakespeares und der Archaik biblischer Texte erzählt Herman Melville (1819–1891) in seinem Weltroman die berühmte Abenteuergeschichte vom gewaltigen, weissen Wal Moby Dick und von dessen rachsüchtigen Jäger Ahab. Nach der Veröffentlichung im Jahr 1851 geriet der Roman rasch in Vergessenheit, und erst nach dem Tod des Autors begann seine Wiederentdeckung. Seit den 1920er Jahren gilt «Moby Dick» als Klassiker der amerikanischen Literaturgeschichte. Auch heute noch stellt die Erzählung vom verzweifelten Ringen des Menschen mit sich und den Naturgewalten die Grundfragen menschlicher Sinnsuche: Wofür leben wir? Woran glauben wir? Was ist unser Ziel?
Tickets und weitere Infos unter www.stadttheater-sh.ch
Autor:WasWannWo aus Singen |
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