Kreishandwerkerschaft ehrt ihre »Alten Meister in Volkertshausen
»Sie sind Gold wert!«

Goldene Meister | Foto: Voller Stolz stellten sich 31 anwesende der insgesamt 48 »Goldenen Meister« zum Gruppen-bild, zusammen mit Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner (ganz links), Harald Liehner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, (hintere Reihen, 3.v.l.) und Kreis
  • Goldene Meister
  • Foto: Voller Stolz stellten sich 31 anwesende der insgesamt 48 »Goldenen Meister« zum Gruppen-bild, zusammen mit Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner (ganz links), Harald Liehner, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, (hintere Reihen, 3.v.l.) und Kreis
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Volkertshausen. Zum 17. Mal nutzte die Kreishandwerkerschaft Westlicher Bodensee das schöne Ambiente der ‚Alten Kirche‘ von Volkertshausen für die große Feier zur Überreichung der Goldenen Meisterbriefe an Handwerker aus der Region für 40 Jahre Meisterqualifizierung.

In seiner Begrüßung ging Kreishandwerksmeister Hansjörg Blender auf die zahlreichen Veränderungen und Weiterentwicklungen im Handwerk ein, die die erfahrenen Meister mitgestaltet haben, ob als mitarbeitender Meister oder Chef des eigenen Betriebes. Seinem Dank für dieses stolze Lebenswerk schloss sich auch Handwerkskammerpräsident Gotthard Reiner an, der insbesondere das Engagement in der Ausbildung und Berufssicherung junger Menschen, die Bereitschaft zur Verantwortung, Selbständigkeit und das Durchhaltevermögen hervorhob. Er appellierte an die rüstigen Meister, ihre Leidenschaft und ihr so wertvolles Wissen im jeweiligen Gewerk aktiv weiterzugeben.

Auch Hausherr und Bürgermeister Alfred Mutter drückte unter den anwesenden Ehrengästen mehreren Handwerkern, deren Dienste er regelmäßig in Anspruch nehme, seine Wertschätzung aus. Die rasante Entwicklung im Handwerk beschrieb Hansjörg Blender an einigen Beispielen: „Vor 40 Jahren wäre ich vermutlich mit einem Renault R4 vorgefahren – heute bin ich mit dem Elektrofahrzeug da. Vor 10 Jahren gab es noch kein Smartphone. Heute ist es für viele – nicht nur im Privatleben – ein unverzichtbares Arbeitsmittel.“ Auch von der größten Gewerke-Gruppe der geehrten Meister aus dem Kfz-Bereich erleben noch so manche diesen Wandel täglich aktiv mit. Dieses breite Wissen von der Zeit der Siebziger Jahre bis zum digitalen Handwerk 4.0 ist auch für kommende Handwerksgenerationen von unschätzbarem Wert.

Der Handwerkskammerpräsident ging auf die gesellschaftlich unruhige Anfangszeit der damals jungen Meister ein, gab es doch 1977 etliche Anschläge wie die Ermordung von Hans-Martin Schleyer oder die Entführung der ‚Landshut‘im »Deutschen Herbst«. Mit Mut und Leistungswille sorgten sie für die Sicherung von Existenzen, kämpften sich durch Probleme, unterstützten junge Auszubildende auf ihrem Weg zum Gesellen und schritten gemeinsam mit ihren Familien zuversichtlich nach vorne.

Heute beobachte er bei den Nachwuchskräften manchmal zu viel Zaghaftigkeit. So bat er die erfahrenen Augenoptiker, Bäcker, Elektroinstallateure, Fleischer, Fliesenleger, Friseure, Glaser, Kfz-Mechaniker, Maler- und Lackierer, Maurer und Betonbauer, Sanitär-Gas-Wasserinstallateure und Heizungs-Lüftungsbauer, Schreiner, Stuckateure und Zimmerer, auch diese wichtigen Werte eines erfolgreichen Berufslebens an die jungen Handwerker weiterzugeben. Insbesondere für Existenzgründer oder Nachfolger sei dies neben der fachlichen Wissensvermittlung eine wertvolle Unterstützung.

FDP-Landtagsabgeordneter Jürgen Keck unterstrich diese Ausführung mit weiteren Beispielen. Er zeigte auf, wie jeder Einzelne tagtäglich von Handwerksleistungen profitiere, ohne die man nicht auskomme wie etwa das sichere Dach über dem Kopf, die dichten Fenster, funktionierende Elektrik, angefangen bei der Kaffeemaschine für das Frühstück mit frischen Brötchen vom Bäcker.

Auch persönliche schnelle Unterstützung bei akuten Schäden oder der Zuspruch der Friseurin beim Stecken der Brautfrisur und vieles mehr gehören dazu. Man müsse sich zuweilen wieder bewusst machen, wie wichtig das Handwerk für alle ist. So wolle er sich mit viel Herzblut dafür engagieren, dass künftig mehr junge Menschen Ausbildungsplätze im Handwerk als erfolgreiche Zukunftschance sehen und das Handwerk in Baden-Württemberg eine ‚meisterhafte‘ Zukunft habe. Er und seine Vorredner beglückwünschten die Geehrten zu ihrer großartigen Leistung, was Jürgen Keck abschließend treffend auf den Punkt brachte: „Sie sind Gold wert!«

Autor:

Oliver Fiedler aus Gottmadingen

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