Daisy Wöhrle in der Alten Kirche Volkertshausen
Geistige Freiräume
Volkertshausen (of). Die in Bohlingen sesshafte Malerin Daisy Wöhrle stellt sich mit ihrer großen Ausstellung „Visualisierte Gedanken“ derzeit in der „Alten Kirche“ in Volkertshausen vor. Die Ausstellung ist noch bis zum 8. Oktober, jeweils an den Sonntagen von 15 bis 18 Uhr geöffnet.
Über 50 Arbeiten hat die Künstlerin, die ihr Handwerk einst als Schülerin des unvergessenen Malerpapstes Ernst Fuchs als Begründer des „phantastischen Realismus“ der Wiener Schule erlernt hat, für diese besondere Bilderschau zusammengestellt. Darunter auch eine ganze Reihe neuerer Arbeiten, mit denen sie ihre aktuelle Entwicklungsphase präsentiert. Der Begriff des Malens ist für Daisy Wöhrle freilich auch weit gesteckt, eher sind es ja Farb- und Formkompositionen, bei denen neben dem klassischen Pinsel, Schwamm, Spachtel, Walze, Tuschfeder oder auch die eigenen Hände, zuweilen auch Quarzsand gestalterisch zum Einsatz kommen, mit einer sehr klar erkennbaren Handschrift, die trotz aller Entwicklungen der letzten Jahren immer klar zum Ausdruck kommt.
„Da ist ein großer Spielraum gegeben, der den Betrachter in die Tiefe zieht“, bemerkte die Vorsitzende des Vereins „Alte Kirche“, Astrid Kenzler-Haidvogl in ihrer Laudatio zur Eröffnung der Ausstellung, zu der auch viele Künstler gekommen waren, um die neuen Bilder eingehend zu betrachten oder besser gesagt in Dialog zu treten. Denn darauf hat es Daisy Wöhrle nach eigenen Worten abgesehen. Was hier auf den ersten flüchten Blick noch sehr abstrakt erscheint, entwickelt im Sehen doch zusehends Gestalt, zuweilen auch gestalten, dingliche Andeutung und manchmal sogar einen Hauch von Landschaft, die immer in neuem Licht die Phantasie beflügeln. Die Bilder laden sprichwörtlich ein, mit ihnen zu leben und bieten auch immer neue Blickwinkel und Herausforderungen. Eine spannende Welt ist es, die Daisy Wöhrle da für den Betrachter entworfen hat.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
Kommentare