Narrenzunft Rehbock in Volkertshausen präsentierte das diesjährige Weihnachtstheater
Die wilden Weihnachtstriebe bringen Vorweihnachtszeit zurück
Volkertshausen. Kaum haben wir Weihnachten und all die unweigerlich dazugehörige Vorbereitungshektik herumgebracht, holte die Theatergruppe Volkertshausen mit ihrem Stück »Die wilden Weihnachtstriebe!« gnadenlos die Zuschauer zurück in den Vorweihnachtstrubel.
Das sowohl am 25. und am 26. Dezember stattfindende Weihnachtsspektakel in der bis auf den letzten Platz voll besetzten Wiesengrundhalle organisierte dieses Jahr die Narrenzunft Rehbock 1907 Volkertshausen. Die Auswahl dieses Stückes von Beate Irmisch dürfte gemessen an den Lachattacken des Publikums ein Volltreffer gewesen sein.
Schon beim dynamischen Auftakt lassen Mia Knascht (Tanja Beschle), ihre Freundin Karin Helmi (Britta Binder) zusammen mit Mias Vater (Niko)Klaus Mockel (Markus Sturm) wissen, was sie von Mias Ehemann Erwin Knascht (Thomas Haßler) halten. Doch die witzig derben Sprüche der Drei überbietet Erwin selbst und präsentiert sich als den größten Geizhals, den es wohl im ganzen Hegau nicht noch einmal geben dürfte. Als Mutter Mia auch noch beim Förster Karl Fister (Marcel Beck) einen Tannenbaum für 20 Euro organisiert und sich zu allem Unglück auch noch die »geliebte« Erbtante Kätchen (Marlies Breinliger) einlädt, eskaliert der Streit. Förster Karl entpuppt sich bald als der heimliche Geliebte der Tochter Rosi (Stephanie Cordobes). Nicht nur das Publikum, auch die Bühnenakteure mussten lauthals lachen, als ausgerechnet Metzgereichefin Tanja Beschle alias Mia Knascht meinte, dass das Aldi-Fleisch ebenso gut sei wie das der Metzgerei Beschle.
Opa Nikolaus gibt Erwin den rechten Tipp, einfach einen Tannenbaum aus dem Wald zu klauen. In großer Freude, das Geld für den Baum einzusparen und auch noch der sich an Weihnachten stets großzügig erweisenden Tante Kätchen ein schönes Fest bescheren zu können, macht er sich mit einem Fuchsschwanz bewaffnet auf in die Schonung von Förster Karl. Doch dort hat er nicht mit dem Keiler Bruno gerechnet. Er kann sich zwar seiner Haut, allerdings nicht seiner Haare retten. Sein Toupet verliert er bei der Sauerei. Nicht verwunderlich ist es, dass Förster Karl es findet. Tante Kätchen indes ist fleißig dabei, alles in den falschen Hals zu bekommen, und mischt alle kräftig auf. Unterstützt wurden die turbulenten Szenen von Anne Beschle und Beate Dold, die in mühevoller Detailarbeit für eine perfekte Maske der Akteure sorgten.
Die Zuschauer wurden rundum durch die Narrenzunft bestens bewirtet und erlebten ein unter der Regie von Gebhard Martin geleitetes rund zweistündiges äußerst kurzweiliges Theaterstück.
Am Ende des Stücks hat schließlich auch Erwin gelernt: »S‘ letzte Hemd hät kei Dasche«.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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