In Aach ist es die Premiere für den neuen Pfarrer Thomas Michael Kiesebrink
Auferstehung an Ostern erlebbar machen
Aach/ Volkertshausen. Ostern, das höchste Fest der christlichen Welt. Weil es mit der Auferstehung einen Neubeginn symbolisiert, den wir im modernen Sprachgebrauch inzwischen als »reset« betiteln würden. Für Thomas Michael Kiesebrink, der seit letztem Juni die evangelischen Christen von Aach aus auch in Volkertshausen, Mühlhausen und den nördlichen Singener Stadtteilen betreut, ist das bevorstehende Osterfest Neuland und es wird auch ein Stück weit Neuland für die Gemeindemitglieder werden. »Das Osterfest hat für mich und meinen Glauben die zentrale Bedeutung durch die Botschaft der Auferstehung«, sagt Kiesebrink. Und: »Wir wollen mit diesem Osterfest daran gedenken, dass in Ägypten koptische Christen bei einem Anschlag am Palmsonntag ums Leben kamen und dass Menschen in einigen Ländern bedroht und verfolgt werden, wegen ihres christlichen Glaubens, während wir als Land christlicher Werte den fortschreitenden Rückgang christlichen Bekenntnisses erleben.«
Rund um den Palmsonntag gab es in Aach dabei einen besonderen Akt der Ökumene, freilich den Schulferien geschuldet, im Vorgriff auf Karfreitag: denn Konfirmanden der evangelischen Gemeinde gingen gemeinsam mit katholischen Ministranten einen ökumenischen Kreuzweg. Von der evangelischen Kirche unten im Ort hinauf auf den Altstadtberg zur katholischen Kirche St. Nikolaus. »Bewaffnet mit einem Holzkreuz, zogen die Jugendlichen los, um diesen schweren Gang Jesu nachempfinden zu können.
Neuland wird die Gemeinde in diesem Jahr mit einem Osterfeuer betreten, das am Abend des Karsamstag um 20.30 Uhr entzündet wird. An diesem Feuer kann man sich wiederum seine Osterkerze entzünden und zieht damit in einer Art Prozession in die dunkle Kirche ein. »Für die Andacht hat sich ein eigener Projektchor formiert, der diese Nacht mit seinem Gesang begleitet«, freut sich Thomas Kiesebrink.
Am Ostersonntag schließt sich nochmals ein Kreis praktizierter Ökumene: denn während Pfarrer Kiesebrink am Karfreitag in der kleinen Aacher Christuskirche und zuvor in der Mühlhauser Kapelle mit seiner Predigt die Kreuzigung erlebbar machen will, reicht der Platz am Ostersonntag auch wegen einer Tauffeier ganz bestimmt nicht aus. »Da dürfen wir Ostern in der Aacher Stadtkirche feiern«, freut sich Thomas Kiesebrink, der sich als »Zugereister« sehr gut aufgenommen fühlt hier im Hegau.
Der Neustart der Gemeinde wird dabei im Sommer hoffentlich seine Fortsetzung im Neubau des Gemeindezentrums bei der Aacher Christuskirche finden, das schon viele Jahre gewünscht ist und geplant wird. Das Baugesuch habe nun nur noch die letzte Hürde der Erfüllung der Brandschutzverordnungen zu erfüllen. Und dann sollen die Steine bestimmt nicht weggerollt werden wie vom Grab Jesu, sondern aufgeschichtet zu einem segensreichen Zentrum.
Autor:Oliver Fiedler aus Gottmadingen |
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